Yung Hurn-Interview geht viral: Dadaistische Kunst oder pures Chaos?

Yung Hurn war auf dem Openair Frauenfeld 2018 und hat dem SRF zum zweiten Mal ein denkwürdiges Interview gegeben. Die Meinungen darüber gehen meilenweit auseinander: Während die Einen glauben, Yung Hurn sei einfach nur komplett abgeschossen gewesen, sehen andere in der Aktion dadaistische Performance Art. Eines ist sicher: Die Wiederholung des Medien-Coups ist geglückt, das Interview geht erneut viral.

Auf dem Openair Frauenfeld 2017 hat Yung Hurn dem SRF eines seiner rar gesäten Interviews gegeben. Was für den SRF offenbar recht überraschend lief. Auch Klickzahlen-technisch: Offenbar war bereits die Kurzfassung ein so großer Erfolg, dass der SRF das Interview im Anschluss auch noch ungeschnitten veröffentlicht hat. Möglicherweise gegen den Willen Yung Hurns. Zumindest stellt das der SRF so dar.

"Er wollte mit uns spielen, weil wir sein Interview von 2017 ungeschnitten online gestellt haben, obwohl das damals nicht abgesprochen war."

Ivo Amarilli erklärt, dass er normalerweise gar keine Interviews führt und auch nicht vor der Kamera steht.

"Ich bin verantwortlicher Produzent für den Festivalsommer bei SRF. Im Normalfall bin ich weder vor der Kamera, noch führe ich Interviews. In diesem Fall kam aber alles anders als geplant."

Was Yung Hurn anscheinend auf jeden Fall wollte, war eine Entschuldigung. Wofür, will er zwar nicht verraten, aber das spielt offenbar auch keine Rolle. Er kriegt sie. Auch sonst lässt der Interviewer so ziemlich alles mit sich machen – bis hin zu einer innigen, sehr langen Umarmung, bei der Yung Hurn Ivo Amarilli nicht nur über die Wange streichelt, sondern ihm auch noch den Finger in die Nase steckt.

Das Interview wird jedenfalls nicht vom Interviewenden geführt, sondern vom Interviewten, also Yung Hurn. Der nötigt sein Gegenüber, neben ihm Platz zu nehmen und weigert sich standhaft, sämtliche Fragen zu beantworten. Auch wenn es dieselben Fragen wie im letzten Jahr sind. Stattdessen fordert der Rapper "schöne Fragen".

Aber es dauert nicht lange, bis Yung Hurn den Spieß einfach umdreht. Letztlich erzählt der Interviewer aus seiner Schulzeit und von seinem Klassenlehrer. Er soll beantworten, ob er sich selbst für wichtig hält und wird gefragt, wie er es mit dem Nachdenken hält.

Markierts und teilts es zu Tode haha @y.hurn #yunghurn #yung #hurn #cloudrap #lexlugner #livefromearth #meme #vienna #bebe #kronaldo #hurn4bürgermeister

1,324 Likes, 75 Comments - Yung Hurn Memes (@y.hurnmemes) on Instagram: "Markierts und teilts es zu Tode haha @y.hurn #yunghurn #yung #hurn #cloudrap #lexlugner..."

Das Endergebnis ist an Awkwardness kaum zu übertreffen. Bleibt nur die Frage, wieviel davon nun wirklich nicht geplant war und wie das Ganze eingeordnet werden soll. Stecken Yung Hurn und der SRF unter einer Decke oder hat sich Yung Hurn mit diesem Interview wirklich für das Vorjahr "gerächt"?

Haben wir es hier mit einem dadaistischen Gesamtkunstwerk zu tun, das sich nahtlos ins restliche Œuvre Yung Hurns einreiht? Im Netz wird zwischen Memes und Screenshots heftig diskutiert, ob der Süssgott stattdessen vielleicht einfach nur zuviel genascht und/oder getrunken hat. Während die einen eine geniale Kunstaktion in dem Verhalten sehen, finden es andere einfach nur respektlos.

Wie siehst du das?

Hier findest du das erste SRF-Interview vom Openair Frauenfeld 2017:

Yung Hurn ungeschnitten: Das kurioseste Interview seit Langem [Video]

Das Interviewmaterial von und mit Yung Hurn ist sehr übersichtlich. Größtenteils lässt der Österreicher die Musik sprechen und das allein verwirrt die Leute schon genug. Wer nicht darauf klarkommt, dass ein Track aus gefühlt einem Wort besteht oder verrückte Dance-Hymnen für das weibliche Hinterteil erschaffen werden, der sollte das obige Video nicht anklicken.

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