Rap Lyrics als Mordindizien - Rapper bekommt mehrfach lebenslänglich

Ganz übel gelaufen für RA Diggs! Aber, wie es scheint, vollkommen zu Recht...

Das mutmaßliche Gang-Mitglied der Bloods aus Brooklyn wurde laut NewsOne am Donnerstag zu zwölffach lebenslänglicher Haftstrafe und noch mal 105 Jahren obendrauf verurteilt. Das entspricht wohl einer Dauer von weit über 300 Jahren.

Die rein zahlenmäßig logischen Mängel an dem Urteil soll der Rapper so kommentiert haben: "Ihr könnt mich zu 10 Mal lebenslänglich veruteilen, aber ich werde nur ein einziges Mal sterben."

Ronald Herron, so Diggs' bürgerlicher Name, sei des dreifachen Mordes sowie zahlreicher weiterer Verbrechen wie Betrug, Erpressung und Drogendealerei angeklagt gewesen. Mit Hilfe seiner Rap-Texte, in denen er über Drogen, das Gang-Leben und teils halt auch Mord rappt, sei er bereits im Juni letzten Jahres in 23 Fällen für schuldig befunden worden.

Sein Anwalt soll argumentiert haben, dass die Texte nicht autobiographisch gewesen seien, sondern ein Kommentar über Gewalt und Verbrechen. Man kann selbstverständlich nicht jeden Gangsterrapper für all die fiktiven Verbrechen in seinen Texten ins Gefängnis stecken, aber Herron scheint sich da tatsächlich sehr dumm angestellt zu haben und hat anscheinend über wahre Verbrechen gerappt.

Rap-Texte als Geständnis

Eine Passage aus RA Diggs & Uncle MurdaSlow Down Remix (Real Murder Team): "I don't respect the shooter 'cause he shot me in the leg / and two days later the lone n*gga was dead / see, if he was smart he would've shot me in the head / 'cause I can get you shot from my hospital bed." - Da kann man auch gleich auf's Polizeirevier gehen und den Officers erzählen, was für supercoole Verbrechen man schon begangen hat. Hier ab 2:45 Minuten:

Ebenfalls mit dem ehemaligen Def Jam-Rapper Uncle Murda, der sogar mal fast bei der G-Unit gelandet sein soll, geht es auch in We All F*cked Up um die üblichen Gangsterrap-Themen. Besonders die Gewaltverherrlichung bekommt eine ganz bittere Note, wenn man sich vor Augen hält, dass das keine Kunstfigur ist, die da rappt.

Da kann man froh sein, dass nicht alles, was deutsche Rapper so von sich geben, wirklich real ist...