Kollegah ist (oder war) nicht nur als Ausnahme-Lyricist unterwegs, sondern hat immer wieder auch mit dem Pinsel oder dem Zeichenstift für Aufmerksamkeit gesorgt. Der Künstler und Autor Harut Estevao widmet sich in einem YouTube-Video nun der Frage "Wie gut malt der Boss wirklich?" Insgesamt sechs Werke aus den Händen des Weltmonarchen werden dabei unter die Lupe genommen.
Kollegah hat bei seinen Bildern "relativ gute Arbeit geleistet"
Zunächst schaut sich Harut Estevao, der selbst ein Buch mit Manga-Zeichentricks herausgebracht hat, ein Gemälde mit dem Titel "Hoffnung" an. Kollegah habe das "toll gemacht" und Fantasie bewiesen, lautet seine erste Einschätzung. Auch ein weiteres ähnlich gelagertes Bild mit einem einsamen Wanderer biete im besten Sinne "Entertainment fürs Auge". Generell geht der Künstler detailliert auf Farbwahl und die Kompositionen in Kollegahs Bildkunst ein.
Zusätzlich zu den landschaftlich dominierten Werken nimmt sich Harut Estevao auch comichafte Arbeiten vor. Da wäre zum Beispiel eine halbfertige Version des Deutschrapstars als eine Art Cyborg. Das sei "sehr, sehr krass gemacht". Dazu liegt eine Darstellung von Showmaster Stefan Raab vor. Bei dieser gebe es "einen schönen Kontrast zwischen Detailreichtum und Detailarmut."
Hier und da sollen bei Kollegahs Werken die Schatten nicht ganz akkurat sein und auch den Kitschfaktor stuft Harut Estevao teilweise ein wenig zu hoch ein. Dennoch fällt sein Fazit wohlwollend aus:
"Dafür, dass er nicht regelmäßig malt, [...] hat er hier relativ gute Arbeit geleistet."
Letztlich würde der Manga-Enthusiast aber nicht sagen, dass der Boss so gut malen wie schreiben kann. So stecke in Kollegahs Lyrik aus seiner Sicht "mehr Kunst, mehr Kreativität und mehr Intelligenz."
Einen umfassenden Eindruck davon konnte man auf dem womöglich letzten Kollegah-Album "Still King" gewinnen. Anlässlich des Abschieds haben wir das Gesamtwerk von Kollegah Revue passieren lassen.