Eminems Kritik an der Musikpresse zeigt, dass er nicht bereit ist, zu gehen

Bei den Fans ist Eminems Szene-Roundhouse-Kick "Kamikaze" ein voller Erfolg. Die Musikpresse ist sich da nicht ganz so einig. Für das wütende Album von Marshall Mathers 2018 haben viele Blogs und Kritiker nur ein müdes Lächeln übrig.

Diese Resonanz auf seine Platte nahm Eminem zum Anlass vor ein paar Tagen eine Werbeanzeige im Magazin "The Hollywood Reporter" schalten zu lassen. Dort sind auf dem Kamikaze-Cover Zitate aus negativen Reviews abgedruckt:

Matthew Belloni on Twitter

Respect to @Eminem and his label for running this very funny ad in @THR magazine. Is this the print equivalent of a diss track?

Ironischerweise hat auch "The Hollywood Reporter" selbst eine negative Kritik veröffentlicht. Das Mag sah bei Eminems "Kamikaze"-Angriff einen alternden Künstler, der probiert relevant zu bleiben und dabei scheitert. Zusätzlich werden noch Stellen aus Verrissen von Pitchfork, Stereogum, Vulture, Billboard, Noisey und dem Rolling Stone abgebildet.

Im Großen und Ganzen sind sich die Journalisten darüber einig, dass das Album besser als "Revival" sei. Das heißt allerdings nicht, dass es ihnen gefällt. Bei Stereogum ist beispielsweise zu lesen:

"Die gute Nachricht ist, dass es sich locker um das beste Eminem-Album in den letzten zehn Jahren handelt. Die schlechte Nachricht ist, dass es immer noch Mist ist."

Eminems Reaktion auf diese negativen Bewertungen in der Presse sind nackte Zahlen. Diese sind unter den Zitaten aufgeführt. Das Album sei in 103 Ländern auf Rang #1 gechartet und habe 434.000 Einheiten in der ersten Verkaufswoche abgesetzt.

Obwohl Eminem sicherlich nicht mehr auf Verkaufserfolge angewiesen ist, scheint ihm die Meinung in der Öffentlichkeit etwas zu bedeuten. "Kamikaze" war schließlich auch eine Reaktion auf den harten Umgang mit seinem vorigen Release "Revival". Der selbsternannte "Rap God" setzt alles daran seine Position zu festigen. Rap ist Competition und Eminem nimmt diese auch als Weltstar noch an.

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Der Redaktionsleiter des "The Hollywood Reporter" Matthew Belloni fragt im obigen Tweet ironisch, ob es sich bei der Werbung um einen gedruckten Disstrack handele. Soweit muss man vielleicht nicht gehen. Es verdeutlicht aber, dass Eminem seinen Status im Game verteidigen will. Sich mit Eminem anzulegen, soll weiterhin für jeden unangenehm sein (nicht nur für Machine Gun Kelly ). Die Maßnahme soll wohl zeigen, dass er keineswegs zum alten Eisen, sondern zu den Größten gehört.

Die Botschaft scheint: Solange ich bei den Leuten noch derart gut ankomme, könnt ihr mich ruhig haten. Zum Schluss streckt Eminem seinen Kritikern noch den Mittelfinger entgegen:

"Thanks for the support, a**holes!"

Auch Aria bewertete in einer heiß diskutierten "On Point"-Folge das aktuelle Album von Slim Shady:

"Kamikaze" - oder warum Eminem 2018 Hiphop nicht mehr versteht - On Point

Von Michael Rubach am 23.09.2018 - 15:01 Azzi Memo ist im Gebäude und redet mit Aria über sein Debütalbum "Surf 'N' Turf. Dabei geht es unter anderem über die im Business eher ungewöhnliche Freundschaft bei den Azzlackz. Auch 2018 gilt: "Azzlack ist die Clique" - Baba Hafts Ansage aus "Saudi Arabi Money Rich" hat weiterhin Bestand.

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