Wenn Hamburg zu New York '95 wird: Es is Kwam.E!

Hiphop.de proudly presents: die Newcomer-Wochen. Ab sofort stellen wir euch bis Ende März jede Woche frische Acts vor. Am Schluss wird es eine Umfrage geben, in der ihr euren Favoriten voten könnt. Liebe und Props dürft ihr gerne an alle vorgestellten MCs schicken.

Das Knistern einer Nadel auf Vinyl. Ein staubig-klimperndes Sample. Dann stürzt Kwam.E sich gemeinsam mit Drums und Bassline in den Beat und plötzlich wird Hamburg zum New York der 90er.

Den Flow, den Style, die Attitude des jungen MCs aus Hamburg-Mümmelmannsberg würde man eigentlich von jemandem erwarten, der den Flair der 90er-Jahre live miterlebt hat. Damals, als Mobb Deep Straßenstories aus dem Big Apple einen eigenen, zeitlosen Sound verliehen. Als Nas Technik und Lyrik zu moderner Poesie verschmelzen ließ. Als der Wu-Tang Clan der Rapszene mit unbändiger Energie, Humor und etlichen popkulturellen Referenzen einen neuen Spin gab.

"Let me take you back to 1995"

Als Kwam 1995 geboren wird, gehört das alles schon zur Hiphop-History. "Illmatic", "The Infamous" und "Enter The Wu-Tang" haben bereits das Licht der Welt erblickt. Trotzdem fühlt er das alles mehr als den aktuellen Stoff. Und das hört man:

Kwam.E - Wieso?! prod. by Classic.der.Dicke

Folgt mir: ► www.instagram.com/kwam.e ► www.facebook.com/Kwamizza Produced by Classic.der.Dicke Checked die „Whut Da Phunk" EP: https://lnk.to/KwamE_WdP Directed by Erik Kaben www.erikkaben.de 2nd Camera: Andres Fouché BIST DU DOWN LIVE TOUR 2018 09.03.18 UK BIRTHDAYS 18.03.18 DK IDEAL BAR 20.03.18 BLN KANTINE BERGHAIN 21.03.18 LPZ CONNE ISLAND 22.03.18 WIN GRELLE FORELLE 23.03.18 BYN AMPERE 24.03.18 CH M4MUSIC 26.03.18 FFN ZOOM 27.03.18 STG SCHRÄGLAGE 28.03.18 KLN VEEDEL CLUB 29.03.18 FR LA BOULE NOIRE 31.03.18 NL BITTERZOET 01.04.18 HH WAAGENBAU :heavy_multiplication_x:TICKETS HERE:heavy_multiplication_x: http://bit.ly/2BNtYC5 Managment: [email protected] Booking: [email protected]

Dass Kwam.E seinen Vorbildern in mancher Disziplin näher kommt als andere Rapkollegen, liegt auch an seiner Musiksozialisierung. Neben Rap spielen Reggae, Dancehall und R&B eine große Rolle für ihn, wie uns im spontanen Kurzinterview verrät – damit geht es ihm ganz ähnlich wie vielen afroamerikanischen Communities auch in der 90ern. Den Einfluss merkt man besonders, wenn Kwam den Hebel umlegt. Dann schaltet er wie bei "Es is Kwam" in den Toasting-Modus und die Delivery ist auf einmal mehr Damian Marley und Assassin als Big L. Maaaad Ting, wie der Jamaikaner sagen würde.

"Meine beiden Brüder haben mir Rap gezeigt. Ich probiere seit drei bis vier Jahren herum. Richtig ernst nehme ich das Ganze seit circa anderthalb Jahren. Ich bin aber von der Kultur gefangen, seit ich als keiner Dude 'Fresh Prince' gesehen habe."

Seine Inspiration bezieht der Hamburger aber nicht nur von einigen wenigen, sondern aus allem, was dope ist. Wenn Future und Drake grade der Shit sind, dann sieht er sich an, warum das so ist, und kann vielleicht Aspekte in seinen eigenen Style einfließen lassen. Respekt ist auch für die neue Schule da, wie man auch im Austausch mit ihm merkt. Kwam auf die Frage, welche aktuellen Rapper er feiert:

"J. Cole, aber eigentlich auch alles. So hängengeblieben bin ich nicht ;) Aber richtig begeistern kann ich mich eher für den alten Scheiß."

Auf der gemeinsamen EP "Tee Time" mit Ace Tee konnte man moderne Einflüsse bei "Jumpa" heraushören. Auf seinem Solodebüt, das letzte Woche erschienen ist, steht aber voll und ganz die Liebe für die 90er im Fokus:

Überhaupt hatten Kwam und Ace Tee eine verrückte Zeit, seit "Bist du down?" aus dem Stand eine Million Klicks holen konnte. Als hätten die Leute nur auf ein 90s Revival gewartet. Seitdem spielten sie zusammen in der Schweiz beim Openair Frauenfeld, in Dänemark, in Amsterdam und als Voract von Future im UK. Und das alles mit Anfang 20 und quasi direkt, als Kwam angefangen hat, dieses Rapding richtig in die Hand zu nehmen.

"Das ist unbeschreiblich. Ich kann das noch immer nicht in Worte fassen. Wirklich. Das kann sich, glaube ich, keiner vorstellen. Ich bin stolz und bin jeden Tag dankbar. Aber es ist auch etwas ganz anderes gerade. Chillen gibt es gefühlt nicht mehr. Wir sind im Modus."

Neben zeitlosem Sound in neuem Gewand ist es besonders ein im Hiphop beliebtes Stichwort, das den erfolgreichen Einstieg ins Game erklärt: Authentizität. Während die Altersgenossen, die teilweise mehr mit Uni-Hustle als mit Straßen-Hustle zu tun haben, über Drogenticken und Gewaltverbrechen rappen, geht es bei Kwam und Ace Tee um positive Dinge. Die beiden representen ihre geliebte Hood, feiern sich selbst und ihre Freunde und erzählen Geschichten aus ihrem Leben.

Ace Tee - Bist du down ? (feat. Kwam.e) | prod. plusma

Camera: Arnold Hammer & M.Henry Droneworks: Arnold Hammer https://www.facebook.com/kingabajackson Edit: M.Henry https://www.facebook.com/michahenryvisual Directed by: M. Henry & Arnold Hammer Art Director : Ace Tee produced, recorded, mixed and mastered by plusma aka +ma https://www.facebook.com/plusmabeats HAIRSTYLING BY : ACE Tee & Ellen O.

Es muss nicht der Hollywood-Blockbuster mit Special Effects sein, wenn die Rollen richtig besetzt sind und das Ganze einen eigenen Charme hat. Da knallt zwar nicht jedes Wortspiel, aber dafür hat man sie noch nicht in 49 Varianten von anderen MCs gehört. Und Kwam steht hinter allem, was er sagt.

Am besten lernst du den "Izza" in seiner Musik kennen. Die erste EP "Whut da phunk" ist letzte Woche erschienen – mit Beats von Classic der Dicke, B.T.R (Kwam.E: "Den habe ich übers Internet gefunden. Leider habe ich aber zur Zeit Probleme, ihn zu erreichen. Falls du das ließt: Schreib mir!!!") und keinem Geringeren als Samy Deluxe. Die Aufmerksamkeit und den Support der Deutschraplegende konnte Kwam sich über sein Management sichern, das gut mit Sam connectet ist. Dopeness-Aspekte dürften dabei aber auch eine Rolle gespielt haben.

Checkt die EP, checkt den Jungen und haltet in den kommenden Tagen die Augen offen, wenn wir euch noch mehr freshe Newcomer vorstellen! Das Schlusswort mit einem Ausblick auf die kommenden Monate und sein Debütalbum gehört Kwam:

"Ich habe schon sechs bis acht Tracks fertig. Ich will aber noch zur EP ein Video machen und dann erst mal ein paar Songs über den Sommer droppen, mir nebenbei mir ein paar Features erarbeiten und dann Album. Traum wäre auf Vinyl."

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