Train Bombing - So funktioniert's?

Das Video zu Einer von Uns von Takt32 erfreut sich bereits seit November 2014 ordentlicher Aufmerksamkeit. Diese beruht allerdings nicht nur auf dem Track selbst, sondern auch auf dem begleitenden Visual.

Dieses zeigt eine U-Bahn in Berlin, die einige Minuten an einer Station stehen bleibt. Fünf maskierte Männer scheinen die Gunst der Stunde zu nutzen und sprühen ein Graffiti auf den still stehenden Zug.

Diese Form von Streetart, Train Bombing genannt, lässt sich mittlerweile immer seltener finden. Schließlich überlebt ein gesprühtes Kunstwerk nur knapp 48 Stunden bis es weggeschrubbt wird. Dieser kurze Erfolg ist die harten Strafen daher meistens nicht ganz wert. Dennoch gehört Train Bombing noch immer zur hohen Kunst der Streetart.

Vice traf sich mit einem der Künstler aus Takt32s Video. Dieser erläutert, dass besonders der Zeitdruck und die Gefahr erwischt zu werden den Reiz des Train Bombings ausmache. Auch, dass sein Stück in kurzer Zeit wieder verschwunden sei, gehöre für ihn zu der ganzen Aktion dazu. Es sei die Erinnerung an sein Kunstwerk, die ihn süchtig mache.

Um Zeit für das Sprayen zu gewinnen, habe seine Gruppe den Notschalter der Bahn betätigt und so einige Minuten gewonnen. Dabei könnten zwar keine großen Gemälde entstehen, es gehe aber um die Aktion und das simple Bild in wenigen Minuten fertigzustellen. Nur wenige Sekunden nachdem der Schriftzug aus dem Video fertig war, soll die Polizei eingetroffen sein. Für gewöhnlich sei es wichtig alle Utensilien umgehend zu verstecken und auch die Speicherkarten der Kameras verschwinden zu lassen. Am nächsten Tag könne man diese Dinge in Ruhe wieder aus ihren Verstecken holen. Wer doch erwischt würde, könne mit einem Bußgeld von 10.000 bis 20.000 Euro rechnen.

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