Xatar: 43 Weggefährten teilen Anekdoten, Erinnerungen & unbekannte Geschichten

Anfang Mai hat die plötzliche Nachricht von Xatars Tod die gesamte Deutschrap-Szene erschüttert. Sämtliche Gedanken und Gedenken hat Aria Nejati nun für das Rolling Stone-Magazin zusammengetragen. 43 Weggefährten und Freunde erinnern sich in dem Artikel an Xatar – und einige Geschichten bringen dabei auch bislang völlig unbekannte Informationen über den "Möglichmacher des Hiphop" ans Tageslicht.

Erinnerungen an Xatar: Kollaboalbum mit Veysel, Unterschlupf bei Juju, Tapes aus der Hood

Hiphop.de-Herausgeber Toxik erinnert sich für den Artikel an eine Party im damaligen Goldmann Tower. Viele Leute hätten den Gastgeber gesucht, Xatar sei im Laufe des Abends plötzlich verschwunden. Toxik habe ihn letztendlich in einem seiner Studios gefunden, wo er zusammen mit Veysel über ein nie realisiertes Kollabo-Projekt gesprochen hat.

"Sie philosophierten über Musik, planten ein gemeinsames Album, diskutierten sogar schon den Titel."

Apropos unveröffentlichte Projekte: Marcus Staiger erzählt von einem Tape, das Xatar vor vielen Jahren mit seinen "Jungs aus dem Viertel" aufgenommen hätte. Inhaltlich habe sich dabei alles um die "wildesten Stories aus der Hood" gedreht. 

Erschienen ist das Tape nicht, genau wie der Label-Sampler von Alles oder Nix. "AGB 2010" war eigentlich schon im Kasten, wurde aber nie veröffentlicht – der Vertrieb stellte sich quer. Inzwischen sind einige Tracks im Internet gelandet. Dass Kalim musikalisch auch etwas beisteuern sollte, war bislang jedoch unbekannt. Er wurde 2011 bei AoN unter Vertrag genommen und sollte wohl noch vor seinem Signing einen Track für den Sampler aufnehmen.

Zwar ist KMN-Member Zuna nie bei Alles oder Nix gelandet, seine "Richtung Paradies"-EP hätte es Xatar seinerzeit aber offenbar ziemlich angetan. Zusammen mit Azet, der die Geschichte für den Artikel wiedergibt, habe er sich mit dem damaligen Labelchef für ein Treffen verabredet. "Seid ihr unter Vertrag?", soll Xatar die beiden im Laufe des Gesprächs gefragt haben. Ein Signing, zu dem es nie gekommen ist. Aber ein Moment, der ihren "Traum greifbar" gemacht habe, so Azet.

Auch darüber hinaus finden sich noch unzählige Anekdoten aus dem bewegten Leben von Xatar in dem Artikel. Schwesta Ewa erinnert sich: Als sie "noch peinlich amateurhaft irgendwo einbrach", bat sie ihn und seine Jungs um Hilfe. "Alle auf Beute aus. Nur nicht er", denn Xatar hätte sich lediglich am Kühlschrank bedient. Juju hingegen sei eines Tages aus dem Nichts von ihm gefragt worden, ob er sich bei ihr verstecken könne, er sei auf der Flucht gewesen. 

"Ich war richtig überfordert von der Frage. Bevor ich antworten konnte, war die Sache schon ‚erledigt‘. Typisch Xatar."

Was so gut wie alle Geschichten eint, ist die Art, wie sein Charakter beschrieben wird. Viele erinnern sich an Xatar als einen einzigartigen, bodenständigen, nahbaren und respektvollen Menschen, der nie in eine Schublade gesteckt werden konnte.

Den Artikel gibt es hier in voller Länge zu lesen. Rest in Peace, Xatar!

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