Antisemitischer Twitter-Rant: Gegen Grime-Star Wiley wird ermittelt

Grime-Star Wiley muss sich ein neues Management suchen. Nach einer Reihe antisemitischer Posts auf Twitter und Instagram, in die der UK-Rapper auch Drake einbezog, stellte sein bisheriger Manager John Woolf klar, dass er keine Grundlage mehr für eine Zusammenarbeit mit dem "Godfather of Grime" sieht.

"In unserer Gesellschaft gibt es keinen Platz für Antisemitismus"

Antisemitische Äußerungen: Wiley hetzt auch gegen Drake

Wiley bezeichnete in seinem Twitter-Rant Juden unter anderem als "Schlangen" und "Feiglinge". Darüber hinaus verglich er den rassistischen Ku-Klux-Klan mit der jüdischen Gemeinschaft. So sehe er zwei Gruppen von Menschen, die bisher niemand herausgefordert habe: Juden und den Ku-Klux-Klan. 20 Jahre im Business hätten Wiley gelehrt, warum dies so sei. In Wileys Welt ist es ganz einfach: "Rednecks sind der KKK und jüdische Leute sind das Gesetz."

Des Weiteren erklärte der Brite auch, dass Juden die Musikindustrie kontrollieren würden und bediente viele weitere antisemitische Stereotype. So seien Juden auch für die systematische Ausbeutung der schwarzen Community verantwortlich. Auf seine Ansichten verwies Wiley als "Black History Lesson". Der Grime-MC, der nicht gerade als großer Fan von Drake gilt, schloss den Kanadier ebenfalls in seinen Ausbruch mit ein. Dieses System sei für jemanden wie Drake geschaffen. Drakes Mutter ist Jüdin. Auch hat Drizzy eine jüdische Schule besucht.

Wiley fällt dieses Jahr nicht das erste Mal mit extrem irritierenden Äußerungen auf. Verschwörungen der großen Sorte erkannte er schon im Mai, als er das Coronavirus als "Kontrollmethode" einstufte. Im aktuellen Fall wurde er kurrzeitig von Twitter gebannt. Am Samstag-Vormittag twitterte er jedoch, dass er zurück sei. Allein auf der Plattform kommt Wiley auf fast 500.000 Follower.

Antisemitische Tweets: Polizei ermittelt gegen Wiley

Wie The Guardian berichtet, haben sich bereits die Behörden eingeschaltet. Die Polizei lässt in einem Statement verlauten, dass man die Berichte über Antisemitismus sehr ernst nehme und aktuell das relevante Material bewerte.

Gegenüber der Daily Mail machte Wileys nun ehemaliger Manager noch einmal ausführlich klar, dass er absolut nichts mit den Äußerungen seines vormaligen Klienten zu tun haben möchte.

"Um hier ganz klar zu sein. Ich unterstütze oder dulde nicht, was Wiley heute online in irgendeiner Form gesagt hat. Ich bin ein stolzer jüdischer Mann und ich bin zutiefst schockiert und traurig, aber was er gesagt hat. Ich spreche angesichts der heutigen Tweets mit Schlüsselfiguren in meiner Gemeinde. Dieses Verhalten und diese hasserfüllte Rede sind für mich nicht akzeptabel. "

Wiley machte Anfang des Jahres vor allem durch ein musikalisches Battle gegen Stormzy von sich reden. In rasanter Abfolge lieferten beide Grime-Rapper neue Diss-Tracks.

Disstracks im Generationskonflikt: Stormzy antwortet UK-Legende Wiley

Mit Stormzy und Wiley sind zwei der größten Player in der Grime-Szene gerade nicht gut aufeinander zu sprechen. Und statt es komplett in einem nicht enden wollenden Social-Media-Gezanke auszutragen, liefern die Kontrahenten nun Disstracks ab. Nachdem sich die Konfrontation auf Twitter anbahnte, ist Wiley der Erste, der mit einem Track aus der Deckung kommt.

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