Wieso Visa Vie der Rapszene fast schon nach dem ersten Interview den Rücken gekehrt hätte

Im Interview mit Broadly lässt Visa Vie jetzt ihre facettenreiche Karriere Revue passieren und geht dabei besonders auf die zahlreichen sexistischen Kommentare ein, die ihr begegnen, seitdem sie als Moderatorin vor der Kamera steht.

Dabei habe sie vorher nicht geahnt, dass derartige Kommentare auf sie zukommen könnten und das, obwohl Rap nicht gerade als das feministischstes Genre bekannt ist. Nach ihrem ersten Interview mit Sido sei Visa enstprechend geschockt gewesen. In den Kommentaren habe man darüber diskutiert, wie heiß sie aussehe und wann und wo sie sich mit Sido noch andersweitig vergnügt haben könnte. "Wenn die 16bars-Beteiligten mich nicht dazu motiviert hätten, das noch mal zu machen, weil es 'gut angekommen' ist, hätte ich das dann vielleicht auch einfach sofort gecancelt, weil mir das echt zuviel war."

Als Rapperin habe Visa weitaus weniger Sexismus erfahren als später als Moderatorin. Zu Beginn ihrer Karriere habe sie sogar stark darauf geachtet "nicht zu viel Haut zu zeigen", da sich ansonsten kaum noch ein Zuschauer auf das eigentliche Interview konzentriert hätte. Auch auf primitive Komplimente könne Visa gerne verzichten: "'Geile Sau' ist auch so was ... Das hat für mich nichts gutes. Ich möchte gar keine 'geile Sau' sein. Ich möchte geile Fragen stellen und geile Interviews machen."

Letztlich habe sie feststellen müssen, dass man einigen Kommentaren einfach ausgeliefert sei. Auch "weniger Haut" könne keine Diskussion darüber aufhalten, ob eine Frau nun "geil" sei oder nicht. Um den nötigen Respekt gerade in der Hiphop-Szene zu bekommen, müsse man sich als Frau einfach immer mehr beweisen als ein Mann.

Das ganze Interview findest du hier.

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