"Wen interessiert's?!": Tyler, the Creator kritisiert GOAT-Diskussion

Die Diskussion um die besten Rap-Artists oder -Alben aller Zeiten ist fast so alt, wie das Genre Hiphop selbst. Oft passiert das in Form von Listen: Viele Fans und Artists stellen gut und gerne mal ihre Top 5 Rap-Artists oder Alben auf. Doch nicht allen gefällt diese Art der Auflistung. Tyler, the Creator äußerte kürzlich in einem viral gewordenen Clip seinen Unmut gegenüber Top 5-Rankings.

Für Tyler, the Creator sind Top 5-Listen zu "performativ"

Der "Call Me If You Get Lost"-Rapper war zuletzt im "Rap Radar"-Podcast zu Gast. Dort fragen die Hosts B.Dot und Elliot Wilson ihren Gast, wer im Moment der beste Rap-Artist sei. Tyler will davon jedoch nichts wissen und gibt seine Meinung zu solchen Diskussion preis. Es nerve den "Golfwang"-Gründer, wenn Leute objektive Top 5-Listen erstellen wollen. Der Rapper begründet seinen Unmut damit, dass solche Rankings "performativ" und nur für Engagement seien. Als Beispiel nennt er 17-Jährige, die sagen würden, Biggies "Ready to Die" und Wu-Tangs "Enter the Wu-Tang" seien in den Top 10 Alben aller Zeiten.

Damit wolle Tyler, the Creator jedoch nicht sagen, dass diese jungen Menschen unbedingt falsch liegen. Der "Igor"-Rapper stellt auf seinem Twitter-Profil klar, dass es ihm nicht darum gehe, junge Musikhörer*innen davon abzuhalten, ältere Artists zu hören. Viele seiner eigenen Lieblingsalben seien auch noch aus "vor meiner Zeit", so Tyler. Es sei erst ein Problem, wenn sich Fans dazu genötigt fühlen, bestimmte Alben oder Artists in ihre Top 5 zu packen, um zu zeigen, dass sie "Geschmack" hätten. Jedoch oft, ohne eine persönliche Verbindung zu diesen zu haben, so Tyler.

Deswegen hasse er "Rap-Twitter", da solche "objektiven" Rap-Diskussionen dort oft stattfinden würden. Aber dadurch würde man nichts von den Menschen lernen, die diese aufstellen. Er selbst zum Beispiel zähle 2Pac nicht zu seinen Lieblingsrappern, weil er keinen persönlichen Bezug zu seiner Musik habe. Für Tyler sei es viel wichtiger herauszufinden, was die subjektiven "Top 5" von Musik-Fans seien. Die Erinnerungen und Geschichten, die Leute mit ihren Lieblingssongs und -alben verbinden, sei das, was Tyler von Menschen wissen wolle:

"Man lernt so viel von Menschen. Man bekommt Kontext. Ich möchte wissen, warum Pookie Dookies zweites Album dein Favorit ist. [...] Das interessiert mich. Ich kümmere mich nicht um das 'Objektive'."

Die ganze Folge des Podcasts gibt es hier zu sehen. Ab 1:15:45 spricht Tyler, the Creator über seine Meinung zu Top 5-Listen:

Vergangenes Jahr gewann Tyler, the Creator den Grammy für sein Album "Call Me If You Get Lost". Im Anschluss provozierte er seinen Rivalen DJ Khaled mit dem Preis:

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