Wegen Macklemore: Zentralrat der Juden warnt vor Deichbrand-Besuch

Der Zentralrat der Juden warnt jüdische Besucher vor dem anstehenden Deichbrand-Festival. Der Grund: US-Rapper Macklemore. Bei einem der Headliner der Großveranstaltung bei Cuxhaven "treffe Popkultur auf Antisemitismus", so ein Sprecher des Zentralrats. Zuerst hatte die Nordsee-Zeitung über die Vorwürfe berichtet.

Zentralrat der Juden übt Kritik an Macklemore-Videos

Für den Zentralrat der Juden ist das Deichbrand-Festival kein sicherer Ort mehr für Jüdinnen und Juden. Macklemore wird die Verwendung von "eindeutig antisemitischen Motiven" und "Propaganda" vorgeworfen. Auch soll der US-Rapper den Holocaust verharmlost haben, so der Zentralrat. Diese Anschuldigung dürfte sich auf das Video zum Song "F*cked Up" beziehen. Darin ist eine Szene zu sehen, bei der ein Kind aus dem Warschauer Ghetto (1943) und ein Kind aus der Israel besetzten Stadt Jenin (2025) gegenübergestellt werden.

Der Antisemitismus-Beauftragte von Niedersachsen findet"Macklemore sollte wieder ausgeladen werden." Er transportiere eine "rassistische Haltung mit einer kruden Kritik an Israel." Das geschehe "ohne auf die genozidalen Absichten der Terrorgruppe Hamas auch nur hinzuweisen."

Eine Sprecherin des Deichbrand-Festivals erklärt: "Diskriminierung in jeglicher Form, darunter Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Ableismus oder übergriffiges Verhalten, tolerieren wir nicht." Des Weiteren nehme man die Kritik ernst und setze sich damit auseinander.

Macklemore hat mit Songs wie "Hind’s Hall", "Hind’s Hall 2" und "F*cked Up" mehrfach seine Solidarität mit Palästina zum Ausdruck gebracht. Dabei wirft er Israel unter anderem vor, ein Apartheidstaat zu sein. Darüber hinaus bezeichnet er das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Krieg als Genozid an der palästinensischen Bevölkerung. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen wie beispielsweise Amnesty International nutzen ebenfalls diese Bezeichnung. Auch die UN hat erst vor wenigen Wochen ein Indiz für einen Völkermord ausgemacht. Israel weist diese Vorwürfe seit jeher zurück. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag beschäftigt sich damit.

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