Wegen Kanye West: Adidas wehrt Sammelklage ab
Collage von Adidas-Logo und Kanye West

Adidas konnte erfolgreich eine Sammelklage seiner Investoren abwehren. Der Sportartikelhersteller befand sich seit Mai letzten Jahres in einem Rechtsstreit mit mehreren Investoren, die versucht hatten, vor Gericht geltend zu machen, dass das Unternehmen für das Fehlverhalten von Kanye West und die daraus resultierenden Verluste verantwortlich sei. So wurde Adidas unter anderem vorgeworfen, sie hätten versäumt, Kanyes "anstößiges und unangebrachtes" Verhalten zu kommunizieren und dadurch Kapitalanlagenbetrug begangen.

Adidas gewinnt Sammelklage gegen Investoren

Vor einigen Tagen, am 16. August, wies Richterin Karin J. Immergut den Fall vor dem Bundesbezirksgericht in Oregon ab. Die Vorsitzende gab Adidas recht. Als Begründung für ihr Ergebnis nannte sie die mangelnde Beweislage. Den Klägern sei es letztlich nicht gelungen, zu beweisen, dass Adidas für die geschäftsschädigenden Handlungen von Kanye haften muss. Das XXL Magazin berichtet, dass die Richterin Folgendes erklärt hat:

"Insgesamt haben die Kläger nicht hinreichend dargelegt, dass die Angaben von Adidas [...] im Wesentlichen irreführend waren."

Im Grunde sei für die Klage nicht entscheidend, ob Kanye West sich unanständig verhalten hat, so Richterin Immergut. Wichtig sei, ob die Kläger beweisen können, dass Adidas mit seinen angeblich mangelhaften Risikoangaben in Bezug auf Kanye aktiv gegen Offenlegungsvorschriften verstoßen und so seine Investoren in die Irre geführt hätte. Das sei hier nicht der Fall.

Dafür zog die Richterin unter anderem die von Adidas gemachten Angaben zu den Risiken seiner Geschäftspartner, in diesem Fall Kanye, heran. Diese waren zwar "hypothetisch" formuliert - obwohl die besagten Risiken bereits eingetreten waren - aber das spiele keine Rolle. Ganz im Gegenteil: Obwohl die Investoren wussten, dass die Möglichkeit eines Fehlverhaltens seitens Kanye bestünde, willigten sie eine langjährige Partnerschaft mit dem Yeezy-Chef ein.

Adidas: Sammelklage wegen Kanye West

Ursprünglich gingen mehrere Investoren im Mai 2023 gegen Adidas vor. Sie argumentierten dabei, dass Kanyes "antisemitische und rassistische" Äußerungen zu Aktienverlusten geführt haben.

Wir erinnern uns: Zunächst ließ der öffentlichkeitswirksame Antisemitismus von Ye den Aktienkurs von Adidas einbrechen. Einen weiteren Rückschlag gab es nach einem New York Times-Bericht, in welchem offengelegt wurde, dass die Verantwortlichen bei Adidas bereits um Kanyes Verhalten wussten. Die Aktien sanken erneut, nachdem diverse Problematiken rund um die Trennung von dem Rapper publik wurden, darunter die finanziellen Rückschläge auf Seiten von Adidas sowie die Frage um den Lagerbestand der Yeezy-Linie.

Was in dem besagten Bericht der New York Times über die Zusammenarbeit mit Ye enthüllt wird, könnt ihr hier nachlesen:

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