Warum PA Sports Musikvideos aktuell zu teuer findet

Absolute Tradition: Zum mittlerweile zehnten Mal (!) haben sich Rooz und PA Sports für einen Jahresrückblick getroffen. Dabei sprechen die beiden unter anderem über extrem hohe Preise von Musikvideos und warum es eigentlich gar keinen Sinn mehr ergibt, diese teuren Videos zu produzieren.

PA Sports & Rooz über teure Musikvideos

Obwohl YouTube tot sei, was mögliche Reichweite angeht, und das Equipment immer billiger werde, stagnieren oder steigen die Preise für Videokosten, erklären Rooz und PA. Für Artists würde es sich daher gar nicht mehr wirklich lohnen, ein Musikvideo für eine Single zu produzieren. Wenn, dann mache man das aus Standing-Gründen oder für sich selbst. Beispielsweise, wenn Fler und Specter wieder mit einem 100.000 Euro-Video "durchdrehen". Der wahre Weg zum Erfolg führe mittlerweile - wenig überraschend - über TikTok.

Die einzigen, die das noch nicht verstanden hätten, wären "diese verf*ckten Videoproduzenten", meint das Life is Pain-Oberhaupt. Das wären die Ersten gewesen, die ihre Preise um mehrere Hundert Prozent erhöht hätten, als durch Streaming mehr Geld in die Szene kam. Und jetzt, wo keiner mehr auf Musikvideos angewiesen sei, würden Videoproduzenten trotzdem mittlere fünfstellige Summen fordern:

"Die waren damals die Ersten, die, als wir richtig angefangen haben, zu rasieren mit Streaming, ihre Video-Preise von fünftausend hochbringen konnten auf dreißigtausend. Aber sind auch die Letzten... Die ignorieren das einfach, dass das, was die haben, voll irrelevant geworden ist."

Wer immer noch zwischen zwanzig- und vierzigtausend Euro für ein Video verlangen würde, der hätte einen "Dachschaden". Musikvideos würden, "wenn es gut läuft", vielleicht noch zwei Millionen Aufrufe bei YouTube machen.

Rooz erklärt, dass auch er die Videobudgets seiner Künstlerin Celo Minati primär in Hochkant-Kurzvideos für TikTok investiert, anstatt in große Produktionen von Hochglanzvideos. Denn, die "guckt doch keiner". Die These, dass Musikvideos keine Relevanz mehr hätten, sieht er am Beispiel Nina Chuba bestätigt. Die hätte ihre Hit-Single "Wildberry Lillet" allein über TikTok groß gemacht  ohne ein aufwendig produziertes Video.

Den äußerst unterhaltsamen Jahresrückblick könnt ihr euch hier reinziehen (um Musikvideos geht es ab 1:00:00):

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