Saad und Marvin California haben die erste Folge ihres gemeinsamen Podcasts veröffentlicht. In der Auftaktepisode von "Libanossi" (ein Wortspiel rund um die jeweilige Herkunft der Protagonisten) geht es direkt um Vorwürfe von Animus. Dieser hatte für sich festgestellt, dass Saad und Fler bei ihrem Kollaboalbum "5" Streams gekauft haben müssen.
Saad & Animus: Ist die Aussprache vom Tisch?
Eigentlich hatten Saad und Animus kürzlich Kheir gemacht. Doch Saad will "vergessen" haben, dass er auf dem wenig später releasten Album "5" noch Animus disst. Auf dem Track "Sehen um zu glauben" rappt der Bremer: "Auch mit fünfhundert Bars bist du nur ein Opfer in 'nem Podcast."
Da andere Deutschrapper ebenfalls Podcasts aufnehmen und Bars bringen, stellt Saad im Rahmen von "Libanossi" noch einmal fest, dass bei der Line tatsächlich Animus in seinem Kopf war: "Ich hab' ihn natürlich gemeint, den Mousa." Saad vermutet, dass der Heidelberger vor dem Hintergrund dieses Disses seine Rechnungen um angeblich gefakte Streams anstellt. Schon bei den Boxverkäufen von "5" hatte Animus mit vorgeblich an ihn durchsteckten Absatzzahlen jongliert. Saad dazu: "Ich wusste von Anfang an, dass die Zahlen falsch sind." Das könne auch eingesehen werden. Er wisse eigentlich nicht, wie er es Animus recht machen soll und verweist auf eine stabile Hörerschaft, die den "CCN"-Sound fühlt.
"Ich finde es sehr schade, weil es ein Album ist, das sehr, sehr gut ankommt. [...] Es gibt halt echt Leute, die das Album mögen."
"Diese Leute kleinzumachen", missfällt Saad. Außerdem sieht er bei dem Kollabowerk schlichtweg keine Grundlage für einen künstlichen Push.
"Wenn man Klicks faked, dann faked man richtig. [...] Es ist so'n Album, das langlebig ist, das wird seine Klicks machen auf Zeit. Da gibt es gar keinen Grund, irgendwas zu faken."
Ein weiteres Argument: Die Branche würde bei Releases von Fler ganz genau hinschauen, da dieser "nicht der beliebteste Mensch in der Musikindustrie" sei. Saad geht davon aus, dass das Album bei einer nachweislichen Manipulation schon runtergenommen worden wäre. Sowohl Saad als auch Marvin California weisen zudem darauf hin, dass die für alle einsehbaren Spotify-Zahlen nicht live den Stand bei den Streams dokumentieren würden. Sprünge von Tag zu Tag seien die Normalität.
Streams bei "5": Animus will Betrug aufgedeckt haben
In einer zurückliegenden Folge von Animus' Podcast mit dem Titel "Flamboy [Animus' Spitzname für Fler, Anm. d. Red.] kauft erneut Fake Streams und wird erwischt" gibt sich der Heidelberger Rapper überzeugt davon, dass bei Saad und Fler nicht ehrlich gespielt wird.
So hätten bei den Nicht-Singles von "5" gut "3 Tage nach Release 50.000 Streams" auf der Habenseite gestanden. Am vierten Tag sollen sich die Streams dann "verdoppelt" haben. Die Zahlen wären bei den einzelnen Songs im gleichen Maße nach oben gestiegen: Es sei "bei allen Songs der gleiche Sprung" gewesen, so Animus. Dem "Beastmode"-Rapper kommt das derartig verdächtig vor, dass sein Fazit sogar den Boden der Spekulationen verlässt: "Es ist faktisch, dass die betrügen."
Saad ist nicht der einzige Kollege, der ein paar Widerworte an Animus richtet.