Kontaktverbot zur KMN Gang: Verwirrung um Azets Haftstrafe ruft Justizminister auf den Plan

Im Juli trat die KMN Gang beim diesjährigen splash! Festival auf. Überraschend mit dabei: Azet, der momentan eigentlich eine mehrjährige Haftstrafe verbüßt und sich zum Zeitpunkt des Festivals offenbar auf Freigang befand. Nachdem anschließend nicht ganz klar war, wie es um Azet und seinen Gefängnisaufenthalt steht, liefert die Leipziger Internet Zeitung jetzt neue und durchaus überraschende Infos.

Wie die LIZ berichtet, habe man Azet kürzlich ein Kontaktverbot zu den anderen Mitgliedern der KMN Gang auferlegt. Dieses hängt offenbar mit dem Auftritt beim splash! zusammen. Im Artikel heißt es, dass eine Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft Dresden "erstaunliche Erkenntnisse zutage" gefördert habe. Denn offenbar sei nicht klar gewesen, ob Azet an dem Gig habe teilnehmen dürfen.

Wie es scheint, habe die JVA Dresden versucht, "eigenmächtig Versäumnisse im eigenen Hause" zu "vertuschen". Nachdem die Anstaltsjuristin Katrin Soddu der LIZ offenbar keine Auskunft geben wollte, habe die Linken-Abgeordnete Juliane Nagel ein Statement von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow gefordert, das es hier in voller Länge zu lesen gibt. Dieser äußert unter anderem:

"Der öffentliche Auftritt von Granit M. bei dem splash! Festival war durch die damals zuständige Justizvollzugsanstalt nicht ausdrücklich genehmigt worden. Allerdings war die Teilnahme an einer derartigen Veranstaltung durch die zuständige Justizvollzugsanstalt im Rahmen der erteilten Weisungen und Auflagen für den Lockerungszeitraum auch nicht untersagt worden."

Klingt kompliziert – und ist es scheinbar auch. Die Freigänge hätten eigentlich vor allem der "Kontaktpflege zu seinen Angehörigen und Anwaltsbesuchen" dienen sollen. Offenbar habe die JVA Dresden aber versäumt, dies zu kontrollieren oder ausreichend zu kommunizieren – was nun zu dem Kontaktverbot innerhalb der Crew führte. In Gemkows Stellungnahme heißt es:

"Seit dem 25. Juli 2017 besteht für Ausgänge von Granit M. die Weisung, dass jeglicher persönlicher Kontakt zur KMN Gang zu unterlassen ist, so dass Konzertauftritte in diesem Zusammenhang entfallen."

Der Minister erläutert darüber hinaus, dass für die gewährten Ausgänge "ein Alkohol- und Drogenverbot erteilt" worden sei. 

Das Kontaktverbot rechtfertigt Gemkow offenbar mit dem angehängten Strafregister, das alle "abgeschlossenen Ermittlungsverfahren sächsischer Staatsanwaltschaften" gegen die KMN Gang und deren angebliches Umfeld aufzeigen soll. Gegen 15 Personen seien demnach eine Vielzahl von Strafverfahren geführt worden, zehn von ihnen wurden verurteilt. 

Azets Anwältin Katja Reichel sprach sich laut Bild-Zeitung gegen das Auftritts- und Kontaktverbot aus und wird zitiert:

"So ist Resozialisierung gedacht. Er verdient mit seinem Hobby Geld, ist weg von der Straße. Das kann man doch nur gut heißen."

Die Veröffentlichung der Strafakte angeblicher KMN-Mitglieder rief nun übrigens auch Nash auf den Plan, der auf Facebook Stellung bezog. Im Statement (hier in voller Länge lesen) heißt es unter anderem:

"Ich weiß nicht warum uns das Justizministerium in so ein schlechtes Bild rücken will aber das geht nun deutlich zu weit. Wir haben die Strafakte dieses Falles beantragt und werden sie auch veröffentlichen wenn sie da ist um zu beweisen dass die Story auch stimmt. Außerdem kann die Staatsanwaltschaft und das Justizministerium nicht entscheiden wer zu KMN gehört und wer nicht. [...] In der Liste sind viele Personen von dessen Straftaten wir nicht auf unser Umfeld schließen können." [sic]

Direkt aus der Haft: Azet tritt wieder mit der KMN Gang auf

Die KMN Gang hat im letzten Jahr brutal abgerissen und den Erfolg genossen.Azet jedoch war seit November des vergangenen Jahres in Haft. Doch jetzt ist er offenbar auf freiem Fuß. Er postete gestern auf Instagram ein Foto von einem sogenannten Langzeitausgangsschein:

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