Verfassungsschutz berichtet über Deso Doggs Rolle bei der IS & Leichenschändung in Syrien

Deso Dogg soll laut eines Berichts des Verfassungsschutzes "direkten Zugang zu den Führungskreisen der ISIS“ haben. Das berichten mehrere Nachrichtenportale mit Bezug auf die Bild am Sonntag. Was genau "direkter Zugang" bedeutet, ist unklar. Unter Beobachtung steht er offenbar vor allem wegen seiner Rolle als Propagandist. Der Verfassungsschutz fürchtet, er könne "junge Menschen für ein vorgebliches Paradiesversprechen ins Verderben locken". Ihm wird außerdem die Schändung einer Leiche im syrischen Bürgerkrieg vorgeworfen.

In einem Video soll er den „Wunsch zum Ausdruck" gebracht haben, "als Selbstmörder zu sterben" und "explizit Zivilisten als legitime Ziele“ genannt haben. Er wird mit den Worten „ich zünde die Bombe inmitten einer Menge, drücke auf den Knopf. Mitten im Zentrum oder in der U-Bahn“ zitiert.

Der Bericht über Deso Dogg, bürgerlich Denis C., soll 25 Seiten umfassen. Deso Dogg soll „aus einer persönlichen Krisensituation in die salafistische Szene Berlins" eingetaucht sein. Er beendete seine Musikkarriere und zeigte sich mit dem radikalen Prediger Pierre Vogel. Anschließend begann er selbst, Propagandavideos zu veröffentlichen und zum bewaffneten Kampf aufzurufen. Als ehemaliger Rapper brachte er beste Voraussetzungen mit, um Jugendliche zu indoktrinieren.

Mittlerweile soll er im syrischen Bürgerkrieg kämpfen. In mindestens einem Fall wird ihm Völkerrechtsverletzung vorgeworfen: In einem Video soll er bei der Schändung der Leiche eines "zivilen Mitarbeiter[s] eines Gasfeldes, der wie seine Kollegen augenscheinlich mit Kopfschüssen getötet worden" sei, zu sehen sein.

Die IS ist eine, als terroristisch eingestufte, dschihadistisch-salafistische Organisation, zu deren Zielen die gewaltsame Errichtung eines islamischen Staats in Syrien, Irak, Libanon, Israel, Palästina und Jordanien gehört. Im Irak soll sie über 6.000 Menschen durch Anschläge getötet haben. In den vergangenen Wochen wurde vor allem über Massaker an Jesiden berichtet. Viele islamische Organisationen haben sich von der IS deutlich distanziert.

Bleibt zu hoffen, dass sich keine weiteren Rapper als Propaganda-Werkzeuge missbrauchen lassen und vor allem niemand derartigen Aufrufen folgt. Hiphop steht für Gleichheit von Religionen und Ethnien und ist der falsche Ort, um Völkermord und Krieg zu bewerben. Deso Doggs Geschichte sollte als abschreckendes Beispiel dafür stehen, wie gefährlich Extremismus jeglicher Art ist.

Artist

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