Unternehmen wird verklagt – wegen Eminems Musik

Dass Frauen in der Rap-Musik häufig beleidigt, sexualisiert und objektifiziert werden, dürfte für die meisten keine Neuheit sein. Auch Eminems Musik bildet da keine Ausnahme. Nun hat sein Rap in Kalifornien eine Klage aufgrund einer angeblichen Diskriminierung des Geschlechts ausgelöst.

Eminems Musik soll Frauen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert haben

In einem Lagerhaus des Unternehmens "S&S Activewear" sollen Mitarbeitende während der Arbeitszeit unter anderem die Musik von Eminem über Lautsprecher gehört haben. Die vielfachen Bezeichnungen von Frauen als "N*tten" und "Schl*mpen" in den Lyrics des heute 50-Jährigen missfiel einigen Mitarbeitenden. Daraufhin haben sieben weibliche und eine männliche Person eine Klage aufgrund einer angeblichen Diskriminierung des Geschlechts gegen das Unternehmen eingereicht. 

In der Klage wird insbesondere einer der ersten Hits von Eminem aufgeführt: Sein Song "Stan" beschreibt unter anderem, wie eine schwangere Frau, gefangen in dem Kofferraum eines Autos, ertrinkt: 

Klage wurde mehrmals vor Gericht abgewiesen

Nachdem die Klage zuvor bereits mehrmals abgelehnt wurde, ließ ein Berufungsgericht in San Francisco die Klage unter der Richterin Margaret McKeown diese Woche zu. Grund für die vorherigen Abmahnungen sei gewesen, dass die angeprangerten Handlungen in der Musik von beiden Geschlechtern der Mitarbeitenden als beleidigend empfunden worden seien. Somit könne der Sachverhalt nicht als Diskriminierung aufgrund des Geschlechts angesehen werden. Dieser Argumentation entgegnet die Richterin Margaret McKeown:

"Wenn Beschäftigte frauenfeindlicher und sexuell anschaulicher Musik ausgesetzt werden, kann dies eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts darstellen. Selbst wenn der Arbeitgeber sowohl Frauen als auch Männer dem Material aussetzt und selbst wenn sowohl Frauen als auch Männer das Material als beleidigend empfinden."

Die Geschäftsleitung des Unternehmens äußerte sich vor drei Jahren zu den Beschwerden und sagte, dass die Musik für die Belegschaft "motivierend" sei. Die Richterin McKeown empfindet jedoch anders, laut ihr können "sexistische Beleidigungen" – egal ob diese persönlich oder beispielsweise über Rap geäußert werden – ein "feindliches" Arbeitsumfeld verursachen.

Vor Kurzem äußerte sich Ed Sheeran zu Eminems Musik und berichtete davon, dass die Tracks des Rap Gods sein Stottern geheilt haben sollen:

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