Drakes Anwaltsteam hat einen ersten Sieg im Rechtsstreit mit der Universal Music Group errungen. Die zuständige Richterin wies gestern einen Antrag des Majorlabels zurück, den Beweiserhebungsprozess zu pausieren. Das bedeutet: Drakes Anwälte können nun unter anderem damit beginnen, Kendrick Lamars Universal-Vertrag anzufordern.
Drake darf Universal-Verträge anfordern und sichten
Drakes Team darf ab sofort damit starten, Universal-Funktionäre vorzuladen und Dokumente einfordern. Zuvor hatten die Anwälte des Kanadiers Einsicht in "alle Verträge" zwischen Kendrick Lamar und UMG beantragt. Universal hatte mit dem Antrag versucht, dagegen vorzugehen – erfolglos.
In einem Statement gegenüber Variety zeigt sich Michael Gottlieb, Drakes Hauptanwalt, äußerst erfreut über die Entscheidung und gibt sich zuversichtlich, aus den nun freigegebenen Dokumenten neue Erkenntnisse ziehen zu können:
"Nun ist es an der Zeit zu erfahren, was UMG so verzweifelt zu verbergen versucht hat."
Universal wollte sich auf Anfrage nicht zu der Entscheidung äußern. Berichten zufolge plant das Major aber eine eigene Untersuchung bezüglich Drakes Vorwürfen.
Drake verklagt die Universal Music Group auf Verleumdung und Beleidigung. Der Vorwurf: UMG habe mit der Veröffentlichung von Kendrick Lamars Disstrack "Not Like Us" ganz bewusst das "falsche und bösartige Narrativ" verbreitet, Drake wäre pädophil. Obwohl man sich der Unwahrheit hinter diesen Behauptungen bewusst gewesen sei, wäre der Song weiter beworben worden, um Profit zu generieren.
Sowohl Kendrick als auch Drake sind mit ihren Labels Teil von Universal. In der Klage wird die Anschuldigung erhoben, Universal Music hätte den Beef mit Kendrick Lamar willentlich in Kauf genommen und sogar befeuert, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Drakes lukrativer Vertrag mit Universal läuft wohl dieses Jahr aus und steht zur Neuverhandlung an. Angeblich, so der Vorwurf, soll Universal versucht haben, mit dem Release von "Not Like Us" an Drakes Standing zu kratzen, um ihn bei einer Verhandlung übervorteilen zu können. Weiter behauptet er, die Universal Music Group wollte ihren Wert gegenüber Kendrick Lamar unter Beweis stellen und hochrangige Funktionäre wären durch Boni-Strukturen geleitet, anstatt das Wohlbefinden der Künstler in den Fokus zu rücken.
Universal weist jegliche Anschuldigungen von sich. Von deren Seite heißt es, Drake klage lediglich, "weil er ein Rap-Battle verloren hat".
"Anstatt die Niederlage zu akzeptieren, wie der unbekümmerte Rapper, für den er sich oft ausgibt, hat er seine eigene Plattenfirma verklagt, um seine Wunden zu heilen."