Tua & Chimperator setzen drastisches Zeichen für Seenotrettung

Tua veröffentlicht mit "Wenn ich gehen muss" nicht einfach nur ein Musikvideo. Es ist viel mehr als das: Ein Weckruf, eine Kampagne zur Unterstützung der Seenotrettung und letztlich ein Spendenaufruf. Die Aktion ist bemerkenswert, das Video aber kaum auszuhalten. Das liegt natürlich in der Natur der Sache und muss wohl auch einfach so sein. Tua und Chimperator wollen die kompletten Streaming- und Download-Einnahmen spenden. Wir sind berührt, beeindruckt und finden, dass das Ganze noch viel mehr Unterstützung verdient hat.

Tua & Chimperator erinnern uns an unangenehme Wahrheiten

Wer dachte, "Wenn ich gehen muss" sei einfach nur ein nettes Musikvideo zum bekannten Tua-Song, dürfte beim Anschauen eine große Überraschung erleben. Im Video sehen wir Tua zuerst aus nächster Nähe, immer wieder unterbrochen von Schreien. Letztlich wird klar, dass er auf einem untergehenden Schlauchboot sitzt. Um ihn herum ertrinken Menschen.

Tua hat im "Wenn ich gehen muss"-Video das Glück, in dieser ausweglosen Situation aus den Fluten gerettet zu werden. Freiwillige Helfer der zivilen Seenotrettungs-Organisation Sea-Eye ziehen den leblosen Körper aus dem Wasser Hier blenden die Macher einen Schriftzug ein:

"Kein Musikvideo. Sondern tödliche Realität."

Im weiteren Verlauf des Videos sehen wir einige offenbar echte Aufnahmen von Schlauchbooten auf dem Mittelmeer. Bilder, die Geflüchtete zeigen, die dank Organisationen wie Sea-Eye überleben können. Viele müssen sterben, weil sie eben nicht rechtzeitig gerettet werden können. Was unter anderem daran liegt, dass es keine staatliche, sondern nur noch zivile Seenotrettung gibt, die auf Spenden angewiesen ist.

"Ohne deine Spende können wir nicht ausfahren."

Hier findest du alle Infos zu Sea-Eye und der Aktion mit Tua:

Tua - Sea-Eye

Gemeinsam mit Sea-Eye veröffentlicht der Rapper Tua sein neues Musikvideo zu „Wenn ich gehen muss". Das Video wurde zusammen mit der Crew unseres Schiffs ALAN KURDI gedreht. Tua möchte damit ein Zeichen für die zivile Seenotrettung setzen und zu Spenden aufrufen: „Dass Menschen auf der Flucht im Mittelmeer sterben und Europa sich seit vier Jahren auf zivile Organisationen wie Sea-Eye verlässt, macht mich wütend.

Die Message ist klar: Tuas "Wenn ich gehen muss" als Spendenaufruf

Über 19.000 Geflüchtete sind seit 2014 im Mittelmeer ertrunken. 2018 sind im Schnitt jeden Tag sechs Menschen bei dem Versuch gestorben, das Mittelmeer zu überqueren. Die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen, es handelt sich hierbei um extrem konservative Schätzungen. Fest steht: Ohne die zivilen Seenotrettungs-Organisationen wie die Seebrücke, Sea-Watch oder Sea-Eye wären es noch sehr viel mehr.

In einem Statement auf der Chimperator-Seite heißt es dazu:

"Das ist völliger Wahnsinn. Und wenn man dagegen nichts sagt und nichts unternimmt, dann ist man unserer Meinung nach ein bisschen Mitschuld daran, dass unschuldige Menschen sterben."

"Das ist sehr verkürzt und runtergebrochen, ja. Aber am Ende ist es das. Wir lassen Menschen sterben, die auf der Suche nach einem sicheren und besseren Leben sind. Weil wir Angst haben, jemand könnte uns etwas wegnehmen. Das ist grausam und verabscheuungswürdig und wir wollen das nicht unterstützen."

Stattdessen wollen Chimperator und Tua die Arbeit des Vereins Sea-Eye unterstützen. Sie spenden nicht nur die Streaming- sowie Download-Einnahmen, sondern auch "alle Spendeneinnahmen, welche im Rahmen der anstehenden Tua-Tour gesammelt werden und der Gewinn der Jubiläumsveranstaltung zu unserem 20-jährigen Bestehen". Abschließend gibt es noch dieses Statement auf der Seite dazu:

"Um auslaufen zu können, benötigt die „Alan Kurdi“ pro Mission 60.000,-€. Für rund 14,-€ kann sie eine Seemeile fahren. Eine Rettungsweste kann für 25,-€ erworben werden. Für 106,-€ kann die „Alan Kurdi" eine ganze Stunde zur Seenotrettung auf dem Mittelmeer eingesetzt werden. Wenn du kannst, spende auch du etwas. Wenn nicht, schick das Video bitte weiter und sprich darüber. Danke!"

Dem können wir uns nur anschließen.

Zum Thema zivile Seenotrettung gibt es auch noch diesen extrem sehenswerten, erschütternden und aufrüttelnden Dokumentarfilm. Hier könnt ihr euch "SeaWatch3" in der NDR-Mediathek anschauen:

SeaWatch3

"Du Komplizin von Menschenhändlern! Schäm dich!" schreien ihr Menschen am Pier entgegen. Als Carola Rackete im Hafen von Lampedusa unter Buhrufen und Jubel abgeführt wird, richten sich alle Kameras auf sie. Die deutsche Kapitänin hat die "Sea-Watch 3" mit Geflüchteten an Bord ohne Erlaubnis in den italienischen Hafen gesteuert und wird vorläufig festgenommen.

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