Traktor S4: Controller und Software in perfekter Symbiose
  Der Traktor S4 von Native Instruments ist die totale Integration des Controller in die Software. Das System ist eine vollständige Turnkey Lösung. Anschließen – Fertig. Kein Mapping und umständliches Konfigurieren sind mehr notwendig, da die S4 Hardware die S4 Software 1:1 widerspiegelt. Das S4 stellt dem Nutzer vier Decks, oder zwei Decks und zwei Sampledecks, mit je vier Slots zur Verfügung. Damit wurde die Lücke zu Serato geschlossen, die ja schon seit einigen Versionen über Sampleslots verfügen. Doch zunächst zur Hardware, dem Controller. Native Instruments hat mit Controllern wie dem Kontrol X1 schon gezeigt, das sie nicht nur marktführende Software machen, sondern auch Hardware für Profis herstellen. Mit dem S4 legen sie nun ihr Meisterstück vor. Das Gehäuse des S4 besteht aus modernem Kunststoff. Der Controller macht einen sehr soliden Eindruck und ist trotz seiner nicht unerheblichen Größe angenehm leicht. Alle Regler und Drehpotis sind sehr gut verarbeitet und leichtgängig. Die Mixersektion weist vier vollwertige Kanalzüge auf. Jeder Kanalzug verfügt über einen 3 Band EQ, Gainregler und einem weiteren Drehregler für den Filter mit Hipass und Lopass. Die EQs und Filter sind per Software auswählbar, um die Klangcharakeristik von bekannten und etablierten Mixern zu erzielen. Für den EQ gibt es den Sound vom Pioneer 600 ; Classic und Ecler Nuo, bei den Filter Ladder und Allen & Heath Xone . Unter den Kanalzügen befindet sich der Crossfader, dessen Kontur man leider nur bedingt über die Software einstellen kann. Eine Anpassung der Charakteristik des Crossfader ist direkt an der Hardware nicht möglich. Dies ist ein Manko des Controllers, das bei Scratch Djs für Kritik sorgen wird. Die Kanalzüge sind in zwei Gruppen als zwei Kanäle geteilt. Dazwischen befindet sich ein Drehregler mit der Browsefunktion für das Wählen von Titeln aus den Playlisten und Crates. Durch Drehen des Reglers kann man durch die Playlists und Crates scrollen, Drücken des Reglers lädt den Track automatisch in ein Vorhördeck und startet diesen automatisch. Der Track muss also nicht mehr zum Anhören in ein Deck geladen werden. Nach Laden des Tracks in das Vorhördeck kann mittels Drehen des Knopfs im Track gesprungen werden. Diese Funktion ist beim Spielen von nicht komplett vorbereiteten Sets sehr angenehm. Direkt darunter befinden sich Buttons für Snap (Springt auf die Transienten/ Beatmarker) und Quantize, dabei wird das zugemischte Signal auf den laufenden Track quantisiert. Über der Browsemodul ist der Drehregler für den Master Gain.   Im Bereich der Mixersektion bietet der S4 zusätzlich einen vollwertigen Sampler, der nichts mit den Sampledecks zu tun hat. Mit dem Sampler ist Sampling on the fly von 4 bis 32 bars inklusive Overdubbing möglich. Dieser Sampler ist bestens geeignet um während des Mixens Samples vom laufenden Track zu ziehen. Samples die man hier macht können auf einen Slot im Sampledeck gezogen werden. Links und Rechts von der Mixersektion befindet sich die Decksektion. Das S4 hat zwei berührungsempfindliche Jogwheels, die jeweils in zwei Bereiche aufgeteilt sind. Wie von CD Playern und anderen Controllern bekannt, ist der innere Bereich fürs Scratching und der äußere Rand für das Pitch Bending vorgsehen. Die Jogwheels kann man kalibrieren und so an die Gewohnheiten der meisten Benutzer anpassen. Scratchen ist mit den Jogwheels möglich aber recht gewöhnugsbedürftig. Spinbacks und ein ordentlicher „pull“ sind nicht möglich. Zwischen den Kanälen A,B, C und D per wird per Knopfdruck umgeschaltet. Die Transportsektion der Decks setzt sich aus Play, Cue, Synch und einem Shiftbutton,für die doppelt belegten Features, zusammen. Darüber findet der Nutzer vier Hotcuetasten, mit denen on the fly auf Knopfdruck Cuepunkte gesetzt und getriggert werden können. Gesetzte Cuepunkte können durch gleichzeitiges Drücken der entsprechenden Cuetaste und des Shiftbuttons gelöscht werden. Über den Hotcuetasten befinden sich vier Samplebuttons. Jeder Button startet einen Sample, der als OneShot oder als Loop gespielt werden kann. Für jeden Samplelslot gibt es noch einen Volumen und einen Filterregler, die global gesteuert werden. Für individuelle Kontrolle von Volume und Filter jedes Sample, muss ein weiterer Controller, wie zB der X1 , angeschlossen werden. Im oberen Bereich des Mixers, über der Decksektion, ist biem S4 die Effektsektion verbaut. Der Traktor S4 bietet dem Nutzer 4 Effektengines. Mit dem Controller kann man allerdings nur 2 Effektengines bedienen. Möchte man mit allen 4 Effektengines arbeiten benötigt man wiederum einen weiteren Controller wie zB. den Kontrol X1 . Für diese Konfiguration gibt es bereits ein speziell angepasstes Mapping Am Kontroller kann am Einstellen ob man einen Effekt als Advanced bzw. Chained Effect oder Single Effect nutzen will. Beim Chained Effekt werden bis zu drei Effekte über einen Makroregler gesteuert. Beim Single Effekt steht ein Effekt zur Verfügung der mit den drei Reglern sehr detailliert eingestellt werden kann.   Ein besonderes Feature des S4 ist es, das noch zwei externe Zuspielquellen, wie zB. Plattenspieler oder CD Player, zusätzlich angeschlossen werden können. Dazu stellt man in der Software auf Liveinput um, und kann nun mit digitalen und analogen Quellen gleichzeitig mixen. Allerdings ist der S4 ein reiner Softwaremischer, der nur als Mixer funktioniert wenn der Rechner angeschlossen ist. Ohne angeschlossenen Rechner gibt es nur eine Through Funktion, die an der Rückseite per Schalter aktivierbar ist. So kann man aber zumindest Musik von der Zuspielquelle hören ohne seinen Rechner an das S4 anschließen zu müssen. Die Möglichkeit externe Zuspielquellen an den S4 anzuschließen bietet seit dem Update von Traktor Scratch Pro auf die Version 2, fantastische Möglichkeiten, und schließt die Lücken, die der Controller in der Decksektion insbesondere für Scratch DJs offen gelassen hat. Wer schon eine Lizenz für Traktor Scratch Pro hat bekommt das Update kostenlos Ansonsten kostet das Update 69,- €. Durch dieses Update fällt die Trennung zwischen Traktor Scratch Pro oder Traktor Pro und der S4 Software weg. Der Aufbau der Software bleibt generell der gleiche. Die Funktionen der beiden Softwarepakete wurden in der neuen Traktorversion zusammengeführt. Alle Erweiterungen der Traktor S4 Software sind nun Bestandteil von Traktor Scratch Pro 2 . Für den S4 bedeutet das, das nun auch Timecode Controll möglich ist. Das heisst, das die digitalen Audioquellen über externe Time Code Vinyls oder CDs gesteuert werden können. Endlich sind mit dem S4 Spinbacks möglich. Vinyl und Scratch Djs, aber auch alle DJs, die sich an das Auflegen mit CD Playern gewöhnt haben, bekommen bei voller Funktionalität des S4 DJ Systems, die ihnen vertraute Haptik zurück. Eine weitere angenehme Verbesserung der neuen Traktor Version sind die Truewave Formen. In den Waveformen werden nun, ähnlich wie bei einem Spektrum Analyzer, mittels Farben Höhen, mitten und Bässe sichtbar. Zudem ist nun unendliche Hineinzoomen in die Waveformen möglich, so das Cue absolut exakt gesetzt werden können. Ich denke, das dies die erste Vorbereitung für ein Tempowarping á la Ableton, Elastisches Beatgrid, also Anpassen der einzelnen Transienten, für Tracks mit variablen BPMs / Geschwindigkeiten, wie man es auf alten Motown oder Funkplatten findet, die live eingespielt sind. Die nahtlose Integration von S4 Harware und Software erfolgt nicht gewohnt via Midi, sondern mit einem eigens von Native Instrument entwickelten Protokolls. Der Vorteil ist die höhere Auflösung der Werte, wodurch eine wesentlich exaktere Steuerung möglich ist. Allerdings sind die Mappings kaum noch modifizierbar. Hilfen zur Anpassung des Mappings findet man auf traktorbible.com . Der S4 Controller ist aber auch als Midi Controller für andere Software Pakete wie zB. Ableton via Midi verwendbar.   Last but not least möchte ich hier noch auf die ausgezeichnete Klangqualität des Traktor S4 hinweisen. Native Instruments hat sich durch ihre Audio DJ Serie in der Vergangenheit einen hervorragenden Namen bei DJ Audio Interfaces gemacht. Das hier verbaute 24bit/96 kHz Audio-Interface liefert dementsprechend ein absolut amtliches Signal, das auch im Club für ausreichend Druck sorgt. Das Auflegen mit dem S4 eröffnet viele neue Möglichkeiten zur Arbeit mit mehr als zwei Audioquellen und Remixen im Livebetrieb. Der Controller ist sehr gut aufgebaut und ist durch die 1:1 Spiegelung der Softwarefunktionalitäten in die Hardware das perfekte Tool um Traktor zu bedienen. Fans von Traktor werden an dem Controller ihre wahre Freude haben. Raum zur Kriztik lassen lediglich die eingeschränkte Justierbarkeit des Crossfader und die gewöhnugsbedürftige Haptik Jogwheels. Letzteres ist aber seit dem Update auf Traktor 2 mit der Steuerung über externe Timecodevinylks oder CDs Geschichte. Der S4 kostet ca. 850,- €. Der Preis ist durch die optimale und intelligente Integration der Komponenten, die damit entstehende Möglichkeiten und die Qualität des Controller absolut gerechtfertigt. Mit den 69,- € für das Update auf Traktor 2 erhält der Benutzer zudem noch die Möglichkeit zur Steuerung der Audioquellen via Timecode. Mit dieser Erweiterung macht das Arbeiten mit dem S4 sehr viel Spass und lässt kaum noch Wünsche offen.
  • Integrierter 4-Deck TRAKTOR-Controller plus TRAKTOR PRO S4 -Software

  • Plug & Play / Turnkey Solution

  • 4-Kanal Mixer mit ergonomischem Layout und zwei hochauflösenden Jog-Wheels

  • Zwei analoge Eingänge mit Phono- und Mikrofon-Vorverstärkern zum Anschluss von Turntables, CD-Playern oder externem Audio-Equipment

  • 4 Deck-Mixing plus Sample Decks

  • Loop Recorder

  • Zwei in Serie schaltbare Effektgeräte mit 28 Performance-Effekten

  • Leistungsfähiges MP3-Management mit iTunes-Integration und iPod-Kompatibilität

  • Eingebautes 24bit/96 kHz Audio-Interface mit ausgezeichneter Klangqualität

  • MIDI IN/OUT

  • Kopfhöreranschluss

  • Windows XP oder höher, Max OS X 10.5 oder höher ( Intel )

  • USB 2.0

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