Toxik diskutiert über Conscious Rap im "TuesdayTalk" [Video]

Im "TuesdayTalk" der Bildungsstätte Anne Frank war der Hiphop.de-Herausgeber Tobias Kargoll (besser kannt als Toxik) zu Gast, um ein bisschen Knowledge auszupacken. Aufhänger der Sendung war Conscious Rap und seine Stellung in der heutigen Hiphop-Landschaft.

Was ist eigentlich Conscious Rap?

Im Gespräch mit der Journalistin Pola Sarah Nathusius versucht Toxik zunächst, Conscious Rap zu definieren. Entscheidend sei dabei eine bewusste Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Das Formulieren einer Sozialkritik stehe im Fokus, ohne dass diese zwingend links-liberal sein müsse. Das hieße allerdings nicht, dass Nazis im Rap irgendeine Daseinsberechtigung hätten.

Conscious Rap repräsentiere vermehrt einen klassischen Wertekatalog von Hiphop mit dem Fokus auf: Multikulturalismus, Selbstverwirklichung, Skills, Kreativität, Progressivität und Authentizität. Auf inhaltlicher Ebene grenze er sich von Gangsta-Rap oder Battle-Rap ab. Als bedeutende Künstler*innen auf US-Level führt Toxik KRS-One, Afrika Bambaataa oder Talib Kweli ins Feld. Hierzulande würden unter anderem Artists wie Megaloh, Zugezogen Maskulin oder Nura in unterschiedlichen Ausprägungen eine Conscious-Haltung an den Tag legen.

Im weiteren Verlauf des Talks wird Toxik auch auf Problemlagen angesprochen, die überall vorherrschen und sich zwangsläufig im Rap widerspiegeln. Sexismus, Antisemitismus, Rassismus und Homofeindlichkeit sind permanent Teil von Debatten, die auf allen gesellschaftlichen Ebenen - und natürlich auch innerhalb der Rap-Szene - stattfinden. Musikalisch können diese im Bereich des Conscious Rap künstlerisch verarbeitet werden.

Toxik stellt jedoch die These auf, dass Conscious-Rap durch die Wirkweisen des Streaming-Zeitalters aktuell keine allzu vordergründige Rolle einnimmt. Dennoch gibt es Rap mit Message auch anno 2020. Ein Beispiel für die Kraft der Kultur haben Azzi Memo und viele weitere Künstler*innen mit ihrem Song "Bist du wach?" nach den Anschlägen von Hanau gegeben. Das rassistisch motivierte Hassverbrechen ist heute genau ein halbes Jahr her.

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