International im Spotlight: Sun Diego hat es bis in die New York Times geschafft

"Jüdischer Rapper übernimmt Deutschlands Hiphopszene", ist seit gestern auf der Homepage der New York Times zu lesen. Gemeint ist Sun Diego. Er hat es in eine der größten und renommiertesten Zeitung der USA geschafft.

Verantwortlich dafür ist der seit über zehn Jahre in Deutschland lebende US-Journalist Andrew Curry. Er berichtet für verschiedene amerikanische Magazine und Zeitungen aus Deutschland und Europa. Nun hat er Sun Diego für die New York Times porträtiert, wofür er den 29-Jährigen in einer Shishabar in Essen traf.

Ausführlich wird die gesamte Geschichte Sun Diegos behandelt. Seine ukrainische Herkunft, die Ankunft als Kind in Deutschland, die ersten musikalischen Schritte, der anfängliche Hate für seine Autotune-Songs, die Erfolgsgeschichte hinter dem Phänomen SpongeBozz und sein Leben als Jude in Deutschland sowie in der Rapszene:

"Ich lernte schon als Kind, dass meine Mutter Jüdin ist, meine Großmutter Jüdin ist und meine Urgroßmutter auch. Ich bin Jude. Ich habe keine Wahl."

In Deutschland werde man von den Leuten immer daran erinnert, dass man Jude sei. Das gleiche Schicksal hätten Muslime:

"Es ist also kein Wunder, dass wir das immer wieder in unserer Musik thematisieren. Das sind meine Erfahrungen als Kind, als Jude."

Check hier den gesamten Artikel über Sun Diego ab:

Jewish Rapper Takes On Germany's Hip-Hop Scene

ESSEN, Germany - A yellow star of David - the sort the Nazis forced Jews to wear - on the sleeve of a white sweatshirt appears near the start of the rapper Sun Diego's "Yellow Bar Mitzvah" video. Seconds later, a scene shows a yellow Lamborghini in the middle of a neon star of David.

Dass Antisemitismus leider nach wie vor in Deutschland und der Rapszene eine Rolle spielt, wurde zuletzt in einer völlig falsch verlaufenen Debatte rund um die Echo-Verleihung an Kollegah und Farid Bang thematisiert. Einen Kommentar von Toxik dazu findest du hier:

Kollegah, Farid Bang & der Echo: Wie Rap in die rechte Ecke gerückt wird

Das, was aus dem kalkulierten Echo-Skandal um "JBG 3" geworden ist, wird grade zu einer ernsthaften Bedrohung für deutschen Rap ...

Die Echo-Diskussion findet in dem Sun Diego-Portrait ebenfalls Platz. Andrew Curry hatte auch darüber für die New York Times berichtet:

Fury in Germany as Rap Duo With Anti-Jewish Lyrics Gets Award

BERLIN - In Germany's hugely popular hip-hop music scene, one of the biggest albums of the past year was from two trash-talking rappers who rhymed about their prowess in bed and in the weight room and about violently dominating their opponents. The album has racked up sales, but has also attracted a different sort of attention.

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