Spotify: RAF Camora von Streaming-Thron gestoßen

Laut aktuellen Zahlen des Streaming-Anbieters Spotify rangiert RAF Camora nicht mehr auf Platz 1 der meistgestreamten deutschsprachigen Artists. Diese Position hält jetzt Sido inne. Der Berliner schraubte seit Mitte November die Anzahl seiner monatlichen Hörer auf 3,50 Millionen hoch. Damit setzt er sich vor RAF, der aber immer noch auf beachtliche 3,42 Millionen Hörer kommt. Betrachtet man Spotifys Jahresbestenlisten dominiert RAF Camora aber die Spitzenposition als meistgestreamter deutschsprachiger Künstler.  

Sidos einfache Erfolgsformel

Ausschlaggebend für Sidos Höhenflug dürfte zum einen die Single "Tausend Tattoos" sein, die am 9. November erschien. Diese kann aktuell über 23 Millionen Streams verbuchen. Zudem veröffentlichte er rund einen Monat später sein Best of-Album "Kronjuwelen". Die zweite Single daraus, "4 Uhr nachts" mit Kool Savas und Haftbefehl, dürfte mit knapp 4 Millionen Streams ebenso dazu beigetragen haben. Zu guter Letzt könnte Siggismallz auch die Weihnachtszeit zugutegekommen sein. Sein seit 15 Jahren rotierender "Weihnachtssong" dürfte auch 2018 bei vielen Fans abgerufen worden sein.

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In jedem Fall ist Sidos Platzierung als interessant einzustufen. Bisher stachen vor allem Künstler wie RAF, Bonez MC oder Capital Bra bei Spotify hervor. Alle genannten Protagonisten bedienen ein gewisses Soundfeld mit eher massenuntauglichen Texten. Sido hingegen repräsentiert eine breiter gefächerte Hörerschaft und hat mit "Tausend Tattoos" eigentlich einen Song abgeliefert, der prädestiniert fürs Radio ist. Umso beeindruckender, dass er nun bei Spotify den RAFs und Capis zumindest für den Augenblick den Rang ablaufen kann.

Einflussreiches Reglement von Spotify

Generell reguliert der Streaming-Dienst Spotify seit geraumer Zeit den Absatzmarkt in der Deutschrap-Musikindustrie. Das geschieht beispielsweise durch die Aufnahme eines Künstlers in kuratierte Playlisten wie "Modus Mio", die sich alle durch ein bestimmtes einheitliches Soundbild auszeichnen. Wie sich das Regelwerk von Spotify auf die Musik und den Produktionsprozess auswirkt, erfährst du hier:

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Wer heute noch CDs kauft, wirkt bereits ein bisschen aus der Zeit gefallen. Die traditionellen Tonträger wurden von Streaming-Portalen mehr oder minder abgelöst. Was wir aktuell erleben, wird wohl rückwirkend als Streaming-Zeitalter in die Geschichte eingehen - Deutschrap mischt hier kräftig mit.

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