"Ich steh' mit Rücken an der Wand...": Mehr muss man nicht sagen, diese Line aus der Hook von Haftbefehls Hit "RADW" kann inzwischen so gut wie jeder Deutschrap-Fan im Kopf zu Ende rappen. Im Interview mit Deutschrap ideal hat Produzent Bazzazian Einblick in den Entstehungsprozess von einem der größten deutschen Rap-Hits der letzten Jahre gewährt.
Bazzazian über "RADW": "Das ist alles echt"
Host Simon fragt seinen, wie genau der von Haftbefehl im Intro des Tracks beschriebene "Kampf" mit Bazzazian denn ausgesehen hätte. Der Produzent versichert, dass die Audionachrichten von ihm und Haftbefehl, die auf dem Track und dem Rest des Albums zu hören sind, alle "echt" sind. Bazzazian habe in der Produktion von "RADW" Schwierigkeiten gehabt. Zwischendurch habe es ganze 30 verschiedene Versionen von dem Song gegeben und Bazzazian war mit seinem Latein am Ende und habe den richtigen Groove "einfach nicht geknackt" bekommen.
Haftbefehl habe ihm daraufhin genau die Sprachnachricht geschickt, in der der Azzlackz-Chef ihn dazu auffordert, den "Beat so laut wie möglich zu machen" und das Instrumental gegen die Vocals von Hafti kämpfen zu lassen. Das sei der Initialzünder gewesen: Der Beat müsse "genauso krass sein wie seine Vocals" sein, was dann am Ende gelungen ist. Deswegen sei die Nachricht auch in das Intro von "RADW" mit eingeflossen.
Die Kombination aus Bazzazians brachialem Beat und Haftbefehls aggressiven Vocals waren dann auch der Schlüssel zum Erfolg von "RADW", denn laut dem Produzenten sind "solche Songs eigentlich nicht erfolgreich". Der Track hat jedoch inzwischen knapp 80 Millionen Streams auf Spotify und ist mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
Host Simon und Bazzazian sind sich einig: Was "RADW" besonders auszeichnet ist die Live-Reaktion der Fans. Dafür vergleicht er den Impact des Tracks mit einem weiteren Haftbefehl-Hit, "069":
"Ich hab' so ein Live-Video von '069' gesehen von einem Konzert von ihm. Wie die Leute da durchdrehen... der Song ist fast zehn Jahre alt. Wo gibt's denn das, man, heutzutage, dass Songs, die zehn Jahre alt sind, auf'm Festival laufen und die Kids drehen durch, als wär der Song von gestern." [sic]
Es gebe zwar auch "Energie-Songs" Lieder in Deutschland, aber "keiner hat solche Songs" wie er und Hafti, konstatiert Bazzazian stolz im Interview. Den Erfolg und Einfluss könne ihnen "keiner nehmen".
Die ganze Ausgabe von Deutschrap ideal mit Bazzazian könnt ihr euch hier ansehen. Ab 27:32 geht es um "RADW":
Bazzazian hat vergangene Woche sein erstes Producer-Album "100 Angst" veröffentlicht. Mit dabei sind unter anderem OG Keemo, Haiyti, Apsilon, Souly und Schmyt. Von Haftbefehl fehlt jedoch jede Spur. Warum das so ist, könnt ihr hier lesen: