Silent Hill Downpour (PS3)


Nun wagt Silent Hill Downpour die Rückbesinnung auf den Kern der Serie. Ob dieser gelungen ist, schauen wir uns doch mal im Detail an.

Wie so oft im Silent Hill-Franchise hat bei Downpour ein neuer Entwickler die Zügel in der Hand. Vatra Games hat bis jetzt keine Referenzen im Horrorgenre, weswegen Downpour gleich aus zwei Aspekten heraus spannend ist. Doch zuerst zur Story. Im Mittelpunkt von Silent Hill Downpour steht der Strafgefangene Murphy Pendleton, der verlegt werden soll. Der entsprechende Gefangenentransport kommt allerdings von der Straße ab und Murphy gelangt nach Silent Hill und will, wie viele vor ihm, nur wieder heraus aus der Stadt.


Spielerisch haben sich die Entwickler stark an Silent Hill 2 orientiert, welches Teil der ebenfalls veröffentlichten HD Collection ist.. Nicht die schlechteste Referenz. Zumindest das Kampfsystem von Silent Hill Downpour kommt Serienveteranen äußert vertraut vor. Die Kämpfe selbst, die in Silent Hill Downpour vor allem gegen Ende der Story einen größeren Stellenwert inne haben, spielen sich nicht wirklich flüssig, dank der Blockfunktion, hat man als Spieler trotzdem jederzeit alles im Griff. Mit der richtigen Bewaffnung ist man in Silent Hill am besten unterwegs. Allerdings sind die Schusswaffen wegen der ungenauen Zielhilfe und der begrenzten Munition eher suboptimal. Besser sind die Schlaggegenstände, die allerdings nach einer gewissen Zeit zerbrechen und von denen man stets nur einen tragen kann. Der Überlebenskampf verdient seine Bezeichnung zurecht.


Silent Hill lebte seit je her von der Atmosphäre und hier muss sich zeigen, ob Vatra seine Hausaufgaben gemacht hat. Schon das Intro, in dem Murphy nach dem Unfall durch die Wälder rennt und in einer Hütte landet, die nur einen Hebel als Interaktionsmöglichkeit bietet, sorgt für einen ersten Vorgeschmack. Sobald der Hebel umgelegt wird, steckt Murphy in einer Falle und erlebt den Realitätswechsel wie er für die Silent Hill Serie typisch ist. Fans kommen demnach auf ihre Kosten.

Silent Hill Downpour
spielt sich allerdings sehr linear und wird unregelmäßig durch Sidequests und Rätselaufgaben aufgelockert. Vor allem die Nebenaufgaben sind stehts stimmig in die Silent Hill Stimmung integriert und bieten teilweise bittere Tragödien, ohne allerdings die Storyline zu stören. Als störend empfinde ich das Monsterdesign. Okay; mit Krankenschwestern und Pyramidenköpfen hatte ich nicht gerechnet, aber das schlammige Ringmädchen, die Fledermausgegner und die entstellten Gefangenen wollen einfach keinen wirklichen Horror aufkommen lassen.


Technisch ist Silent Hill Downpour allerdings eher eine Enttäuschung. Die Texturen sind mir zu matschig und auch regelmäßig aufpoppende Objekte stören den Grafikfetischisten. Abgerundet wird das Ganze noch durch teilweise starke Ruckler, vor allem ab der zweiten Spielhälfte. Was den Ton angeht, hat in Silent Hill Downpour Daniel Licht das Zepter in der Hand und damit Akira Yamaoka abgelöst. Daniel Licht macht seinen Job allerdings sehr gut und interpretiert Silent Hill auf seine schrille und verstörende Weise.

Bewertung:
4 von 6

Fazit:
Es sind die Kleinigkeiten, die mich an Silent Hill Downpour ärgern. Das Gegnerdesign, die moralischen Entscheidungen, die keine wirkliche Auswirkung haben, das Waffenhandling, das dazu führt, dass man eigentlich keine Schusswaffen mit sich trägt und der letzte Teil des Spieles, der mir zu sehr auf Action setzt. Trotzdem ist Silent Hill Downpour ein Schritt in die richtige Richtung und sicherlich ein gutes Spiel, das von mir zu sehr durch die Fanbrille gesehen wird und auch wenn es paradox klingen mag: Silent Hill Fans kommen trotz der Macken auf ihre Kosten.

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