Shirin David hat sich mit dem Stern für ein großes Interview getroffen und dort unter anderem offen über ihre sexuelle Identität gesprochen. Obwohl sie eigentlich ihr "Empfinden nicht mehr diskutieren" wolle, sei es für sie nicht so leicht, in der Öffentlichkeit Stillschweigen darüber zu wahren.
Shirin David über ihre Bisexualität
In dem Interview kritisiert Shirin David, dass viele Menschen heutzutage immer noch nicht damit klarkommen würden, wenn sie eine andere Person nicht direkt in bestimmte Schubladen packen können: "Leute hassen es, wenn sie dich nicht einordnen können. Aber für mich ist es etwas ganz Natürliches, mich zu Männern und Frauen hingezogen zu fühlen."
In der Vergangenheit hatte Shirin David beispielsweise in Songs immer wieder angedeutet, sich auch zu Frauen hingezogen zu fühlen. Ein großes, offizielles Outing gab es allerdings nicht. Dafür war der 29-Jährigen teilweise der Vorwurf des sogenannten Queerbaitings gemacht worden. Für Shirin David, die ihre Sexualität eigentlich gar nicht öffentlich diskutieren wolle, eine Art Dilemma. Denn "wenn ich nicht darüber spreche, ist es auch ein Problem. Sichtbarkeit ist ein großes Thema."
Grundsätzlich habe sie Sorge, über ihre sexuelle Identität definiert zu werden. Dahingehend kritisiert sie, dass vor allem bei vielen Männern im Kopf noch Stereotype vorherrschen. "So nach dem Motto: Natürlich bist du so, du bist ja auch bisexuell." Das treffe häufig auch schwule Männer:
"Neulich sagte jemand: Heterosexuelle Männer haben Angst, dass schwule Männer sie so behandeln, wie heterosexuelle Männer Frauen behandeln."
Gesellschaftlich wünsche sie sich, dass mehr Menschen verstehen würden, dass man sich seine Sexualität nun mal nicht aussuchen kann.
Aber nicht nur ihre sexuelle Identität macht Shirin David in dem Interview zum Thema, es geht auch um ihre politische Einstellung. Dabei positioniert sie sich "100 Prozent gegen die AfD":
"Ich vertrete als Person und auch in meiner Musik Werte wie Feminismus, Selbstbestimmung, Demokratie, Meinungsfreiheit. Deswegen macht mich sehr, sehr traurig, was gerade passiert."
