"Rufschädigend": Chima Edes Bruder antwortet Shirin David

Shirin David hat mit ihren "Babsi Bars" kurz vor Jahresende eine Ghostwriting-Debatte losgetreten. Es geht dabei um Verschwiegenheitsklauseln, die korrekte Angabe von Credits und um die Arbeitsatmosphäre (mehr dazu hier). Im Zuge des Aufruhrs wurde auch immer wieder der Name Chima Ede genannt – allerdings nicht von Shirin selbst. Der Berliner Rapper hatte unter anderem an Shirins Nummer-1-Album "Supersize" mitgearbeitet. Sein Bruder Chinedu Ede ließ nun via Insta-Story ein längeres Video-Statement folgen. Er habe gewisse Vorwürfe von Shirin David so nicht stehen lassen können.

"Was Musik betrifft, war er Shirin David": Chima Edes Bruder meldet sich zu Wort

Laut Chinedu Ede würde Shirin David mit ihren Ausführungen "Lügen verbreiten". Aus seiner Sicht würde Shirin David in ihrem jüngsten Statement seinen Bruder zu einem "Junkie degradieren". Die Rapperin hatte ihrerseits davon erzählt, dass jemand aus ihrem damaligen Team "so drauf und so dicht" gewesen sei, dass er nicht zur Studio-Session erscheinen konnte. Namentlich führte Shirin David ihren ehemaligen Songwriter jedoch nicht an. Für Chinedu Ede steht dennoch außer Zweifel, dass es sich dabei nur um seinen Bruder Chima Ede handeln kann. Er widerspricht vehement:

"Das mit den Drogen: Das ist rufschädigend. Das ist geschäftsschädigend und das hät's du dir nicht rausnehmen dürfen."

In seinem Video fragt sich Chinedu Ede auch, warum solche Aussagen überhaupt getätigt werden. Seine Antwort: Es geschehe aus Angst vor dem Verlust der Kredibilität. Sein Bruder sei schließlich viel mehr gewesen als ein gewöhnlicher Songwriter: "Was Musik betrifft, war er Shirin David". In Richtung der Rapperin heißt es weiterhin:

"Er hat zu 100 Prozent deine Songs geschrieben. Er hat zu 100 Prozent deine Songs performt. Aufgenommen mit den Harmonien – mit allem. Das ist schon mehr als ein Ghostwriter macht."

Chima Ede habe Shirin David durch seine Skills zur musikalischen Anerkennung verholfen. Allerdings sei er auf Business-Ebene naiv gewesen. Chinedu Ede spricht konkret von Bonuszahlungen und anderen Versprechen, die nicht eingehalten worden wären. Auch erwähnt er, dass das Management von Shirin Druck ausgeübt hätte. Wie es Chinedu Ede darüber hinaus schildert, wolle sein Bruder mit all dem weiterhin nichts zu tun haben. Dass er sich in dieser Geschichte selbst noch einmal zu Wort meldet, scheint vorerst unwahrscheinlich. Auch für Chinedu Ede selbst ist das Thema nach eigener Aussage vorerst abgeschlossen.

Chima Ede schließt mit Kapitel um Shirin David ab?

Ghostwriting-Debatte um Shirin David: Zwei Lager tun sich auf

Auf der einen Seite bestätigen Juh-Dee, Bozza und eine Vielzahl weiterer Szenegrößen die Darstellung von Shirin David als großzügige und korrekte Gastgeberin. Diese Künstler*innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Hiphop-Kosmos demonstrieren auf Social Media ihr Unverständnis über die erhobenen Vorwürfe. Die eigenen positiven Erfahrungen würden schließlich eine andere Sprache sprechen.

Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Personen, die es mit Chinedu Ede halten und sich mit Shirin Davids Version der Geschichte nicht einverstanden erklären. Die Poetry-Slammerin Yasmin Ayhan, welche die Vorwürfe in den letzten Tagen laut vertreten hat, gibt sich in neueren Insta-Storys regelrecht erstaunt über das Verhalten von Shirin David. Sie scheint  vor allem verwundert darüber, dass Shirin David nicht direkt auf sie eingeht, obwohl sie sich bewusst zur "Zielscheibe" gemacht habe. Stattdessen erkennt sie ebenfalls Seitenhiebe gegen Chima Ede.

Auch der Frankfurter Rapper Credibil, der 2020 noch für den Track "Alles cool" mit Chima Ede zusammenarbeitete, hat eine Insta-Story veröffentlicht, in der er klar Position bezieht. Shirin David habe Chima Ede "in der Öffentlichkeit zum Junky gemacht", schreibt er darin. Sein Text trägt zudem die Überschrift "Unterdrückt die Unterdrücker".

Letztendlich prallen hier zwei verschiedene Sichtweisen aufeinander, die sich erst einmal kaum in Einklang bringen lassen. Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass einige der konfrontativen Aussagen auf der Annahme beruhen, dass Shirin David über Chima Ede gesprochen hat – vollends deutlich wurde das ihrerseits jedoch nicht.

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