"Schämst du dich nicht?" Maestro veröffentlicht ausführliche Abrechnung mit Mois
Maestro

Maestro hat bei YouTube ein fast 80 Minuten langes Video unter dem Titel "Schämst du dich nicht?" hochgeladen, in dem er mit Mois abrechnet. Der hatte nach seinem Signing bei Sun Diego direkt auf der ersten Veröffentlichung unter neuer Flagge seinen ehemaligen Keller-Kollegen gedisst. Eine Feindseligkeit, die Maestro nicht unbeantwortet lassen will. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen Mois: Dieser hätte quasi sein halbes Umfeld um Geld betrogen und sich generell immer wieder illoyal verhalten.

Maestro packt gegen Mois aus

Für sein Statement-Video fängt Maestro ganz vorne an, bei der Frage, wie er überhaupt zu Mois gekommen ist. Maestro stellt das Ganze so dar: Eigentlich habe er beim Finanzamt gearbeitet, hätte dann aber Mois kennengelernt und sich von ihm überreden lassen, den Vollzeitjob als Beamter hinzuschmeißen und beim Keller einzusteigen. Dort habe er nicht nur gecuttet und moderiert, sondern auch eine Vielzahl der Formate konzipiert. Laut Maestro sollen die beiden den Kanal zu gleichen Teilen geführt haben. Allerdings habe Maestro in dieser Zeit von seinen Ersparnissen gelebt und keinen Cent der Einnahmen bekommen. Einzig das Mobiliar seiner Wohnung habe er nach einem Umzug mit der "Keller-Karte" bezahlt, erinnert Maestro sich.

Zu dieser Zeit eröffnete er seinen eigenen YouTube-Kanal. Immerhin die Reichweite habe er mitnehmen wollen, wenn es schon kein Geld gab. Mois soll dafür allerdings kein Verständnis gehabt und Maestro hinterrücks als "Verräter" beleidigt haben. Das sei auch der Grund für Maestros zwischenzeitige Kanalpause gewesen.

Diese Links-Rechts-Kombi aus Geld unterschlagen und hinter dem Rücken beleidigen, zieht sich durch das gesamte Video. So soll Mois - den Aussagen von Maestro zufolge - mit vielen Personen aus dem Keller-Umfeld umgegangen sein. Cutter wurden angeblich nicht bezahlt oder mussten ihrem Geld hinterherrennen. Und auch von den beim Keller gesignten Rappern Albozz und Sokko167 habe sich Mois umfassend bei dem Aufbau eines Tonstudios helfen lassen. Nur um dann insgesamt 40.000 Euro des 80.000-Euro-Vorschusses der beiden selbst einzustecken und ihnen gegenüber zu behaupten, es hätte keinen Vorschuss gegeben und das Geld stamme aus seiner eigenen Tasche – so Maestros Vorwurf. Die beiden hatten sich vor Kurzem bei Deutschrap ideal zu der Zeit beim Keller geäußert und dort ebenfalls durchblicken lassen, nicht wirklich zufrieden mit ihrem ehemaligen Label zu sein.

Sein Team in Braunschweig soll Mois zu einem späteren Zeitpunkt so schlecht behandelt haben, dass ein Mitglied sogar in einer Nacht-und-Nebel-Aktion geflohen ist. Neben ständigen Beleidigungen habe Mois ein Teammitglied auch geschlagen. Alles, weil sie nicht "die Hollywood-Produktionen der Stunde abdrehen konnten", so Maestro.

Maestro will alle Mois-Songs geschrieben haben

Doch damit noch nicht genug. Generell soll sich Mois sehr undankbar verhalten haben. Maestro verweist hier auf das Video zum Ende des Kellers, in dem Mois sagt, er sei der Baum gewesen, an dem alle anderen wie Blätter entstanden sind. Eine Aussage, der Maestro entschieden widerspricht. Er ist der Meinung, Mois als Persona sei nur ein Produkt seines Umfelds. Als Beleg führt er Manuellsen und Sinan-G an, die lange Zeit kostenlos für Reichweite gesorgt hätten.

Und auch er selbst habe einen nicht unbedeutenden Teil zum Erfolg beigetragen. Unter anderem will Maestro nicht nur maßgeblich auf Mois eingewirkt haben, überhaupt mit der Musik anzufangen. Er behauptet auch, jeden einzelnen Mois-Part geschrieben zu haben. So auch Mois' ersten Rap-Part auf dem 500.000-Abonennten-Special "Keller oder Cockschelle", dem Featuresong mit Sun Diego. Diesbezüglich erzählt Maestro, dass Mois seine Strophe mehrmals neu aufnehmen musste, weil Sun Diego seine erste Version für zu schlecht empfunden habe.

Ähnlich zurückgelassen habe sich Maestro im Beef mit Asche gefühlt. Er betont, Mois davon abgeraten zu haben, das Video über Asches wahre Nationalität zu machen. Mois hätte sich aber trotzdem dafür entschieden und Maestro habe aus Freundschaft zu ihm gehalten und sich ebenfalls gegen Asche gestellt. Allerdings soll Mois dann im Hintergrund eine Art "Waffenstillstand" mit Asche ausgehandelt haben, der Maestro nicht mit eingeschlossen hat. Mittlerweile sei zwischen ihm und Asche alles cool und man habe sich ausgesprochen, trotzdem habe Maestro sich in dem Moment verraten gefühlt. Vor allem, weil Mois ihm in der Folge gesagt haben soll, es wäre für alle besser, wenn er nicht auf Asches Disses reagieren würde. Im Nachhinein habe Maestro sogar das Gefühl bekommen, Mois hätte es gegenüber Asche so dargestellt, als wäre Maestro die treibende Kraft hinter dem Video gewesen.

Mois kommt nicht auf Maestros Hochzeit

Nicht nur im professionellen Rahmen unterstellt Maestro seinem ehemaligen Freund massives Fehlverhalten. Auch privat sei er immer wieder von Mois enttäuscht worden. Der wäre nicht einmal zu seiner Hochzeit gekommen, sondern habe an dem Tag in Amsterdam ein Video gefilmt. Generell habe sich Mois nicht für Maestros Hochzeit interessiert, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich "beste Freunde" waren. Später hätte Maestro dann erfahren, dass Mois ihn all die Jahre hinter seinem Rücken immer wieder als "H*rensohn" und ähnliches beleidigt haben soll.

Alle diese zuvor genannten Punkte hätten mit der Zeit dazu geführt, dass Maestro sich von Mois entfernt habe. Doch auch Mois' angeblicher Drongenkonsum wäre Maestro sauer aufgestoßen. Er behauptet, bei Xatar im Goldmann Tower soll es quasi eine gesamte Etage gegeben haben, auf der ständig Cannabis, Lean, Pilze und Lachgas konsumiert wurden. Gleichzeitig soll Mois versucht haben, Künstler von Goldmann für sein eigenes Label abzuwerben, wodurch "Reibungen" mit dem Goldmann-Camp entstanden seien. Zu dieser Zeit habe Mois angeblich ein starkes Problem mit Drogen gehabt, zwei Wochen lang jeweils nur ein oder zwei Stunden pro Nacht geschlafen und quasi im Goldmann Tower gelebt. Gleichzeitig habe er überlegt, seinen Kanal in "GOAT" umzubenennen und sich selbst als Ziege samt Ziegenherde (als neuer Name für die Keller-Community) bezeichnet. Maestro will dann organisiert haben, dass Mois nach Hause gefahren wird.

Mois war angeblich nicht im Gefängnis

Daraufhin hätte Mois eigentlich bei der Eröffnung der Pizzeria von Sero El Mero auftreten sollen, doch kurz vor dem Event machte die Nachricht die Runde, er sei verhaftet worden. Maestro soll dann an Stelle von Mois zu der Pizzeria gefahren sein und habe gleichzeitig einen Anwalt besorgt. Der habe Mois nach knapp drei Stunden wieder in die Freiheit holen können. In der Zwischenzeit will Maestro unter anderem ein neues Handy für Mois, eine Fahrt nach Köln und einen Schlafplatz im Goldmann Tower organisiert haben: "Ich habe ihn in Watte gehüllt." Mois hatte nach seinem angeblichen Knastaufenthalt in einem Video behauptet, dass niemand für ihn da war.

Am nächsten Tag sei er von Mois darum gebeten worden, zu posten, dass dieser im Knast sitzt. Angeblich, weil Mois zu diesem Zeitpunkt keinen Bock auf "Internet und Social Media" hatte. Maestro habe die Fans nicht anlügen aber auch Mois zur Seite stehen wollen, und darum eine Story abgesetzt, die das Gefühl vermittelt, Mois säße in Haft – ohne explizit zu sagen, dass Mois inhaftiert ist. Trotzdem wäre Mois wenige Tage darauf einfach in Köln durch die Stadt gelaufen und hätte sich mit Fans fotografieren lassen. Nur um dann später von Maestro zu fordern, dass dieser sich um die Konsequenzen kümmert.

Weiterhin soll Mois dann kein Verständnis dafür gehabt haben, als Maestro sich nicht um ihn, sondern um seinen an Krebs erkrankten Vater kümmern wollte.

Der endgültige Bruch zwischen Maestro & Mois

Zu dieser Zeit habe Maestro dann auch erfahren, dass Mois ihn immer wieder hinter seinem Rücken beleidigt haben soll, was das Fass schlussendlich zum Überlaufen gebracht habe. Für Maestro sei dann einfach "ein Kartenhaus zusammengebrochen" und er habe Mois in einem Telefonat wissen lassen, privat nichts mehr mit ihm zu tun haben zu wollen. Geschäftlich habe er ihn nicht direkt fallengelassen und ab und zu noch mit ihm kommuniziert. Gleichzeitig sei in der Zeit viel ans Tageslicht gekommen. Maestro behauptet unter anderem, dass Mois angeblich Verträge im Namen der beiden abgeschlossen und ihn einfach nicht an den daraus resultierenden Einnahmen beteiligt hat. Trotzdem habe er das Thema bis dahin nie im Internet breitgetreten und Mois online sogar noch positiv erwähnt.

In einem seiner letzten Chats mit Mois will Maestro dann allerdings klargestellt haben, dass er all diese Themen auspacken würde, sollte Mois ihm noch ein einziges Mal schaden. Auf welche Art und Weise auch immer. Für einige Wochen war dann alles gut zwischen den beiden, abgesehen von einigen kleinen Sticheleien. Bis zu dem Diss gegen Maestro auf "Brat za Brata".

"Du hast deinen Loyalsten geopfert, für nichts!"

Das ganze Statement könnt ihr euch hier anschauen:

Rouslan & Asche pflichten Maestro bei

Der ehemals auch im Keller-Umfeld aktive Videograf Rouslan hat sich mittlerweile ebenfalls zu Wort gemeldet und pflichtet Maestro in allen Punkten bei. Er könne zu mehr als 100 Prozent versichern, "dass das alles die Wahrheit ist." Für Maestro freue er sich einfach, dass dieser sich nach all der Zeit alles von der Seele reden konnte.

Auch Asche teilte das Video von Maestro in seiner Instagram-Story und bedankt sich dort, dass Maestro ihm verziehen konnte.

Mois hat mittlerweile auf das Statement mit einem eigenen Video geantwortet:

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