Samy schildert den Goldraub mit Xatar in allen Details

Um den Goldraub von Xatar und Samy ranken sich seit Jahren die Legenden. Bekannt sind ein grober Ablauf der Tat und der darauffolgenden Flucht. Außerdem, dass beide am Ende für einige Jahre im Gefängnis landeten. So detailreich und persönlich wie Samy im Interview mit "Leeroy will's wissen" wurde bisher allerdings kaum darüber gesprochen – vielleicht noch in Xatars Biografie. Im Gespräch mit Moderator Leeroy erklärt Samy ihm die Story aus seiner Sicht – und "wie es ist, Räuber zu sein".

Goldraub: Fake-Polizisten treffen auf echte Streife

Eine grobe Vorgeschichte zum Goldraub ist schnell erzählt. Laut Samy hatte Xatar Schulden von einer Viertelmillion und wurde deshalb unter Druck gesetzt. Durch einen Tipp von Bekannten bekamen die beiden sowie ihre zwei Mittäter von dem Goldtransport Wind. Sie verkleideten sich daraufhin als Polizisten und fakten mittels Sirene und weiterer Requisiten eine allgemeine Polizeikontrolle, in der sie den Goldtransporter anhielten und das Gold beschlagnahmten. Samy berichtet:

"Wir haben uns das ganze Equipment besorgt: Uniform, Polizeisirene, alles was man bei einer Allgemeinen Polizeikontrolle so dabei hat. Dann haben wir gesagt, das Geld ist beschlagnahmt – ohne Waffen. Für mich persönlich war das deshalb auch kein Raub, das war ein Trickdiebstahl. Wir haben keine Waffen benutzt, gar nix. Der Ort, wo bei einer Uniform die Pistole hinkommen sollte, war leer."

Beinahe unglaublich: Der Beifahrer des Goldtransporters entpuppte sich laut Samy schnell als echter Polizist, bemerkte allerdings nichts. Und auch die Beamten eines später an den Geschehnissen vorbeifahrenden Polizeitransporters, die fragten, ob bei ihren "Kollegen" alles in Ordnung sei, konnten Xatar und Samy nicht als Fake-Polizisten entlarven. 

Samy: "Danach bin ich erstmal nach Hause gefahren und hab Filme geschaut"

Zwar waren nach dem Raub schnell Helikopter unterwegs auf der Fahnung nach dem Gold und den Tätern, allerdings fühlte sich Samy erst einmal safe genug, um nach Hause zu fahren. Er erzählt:

"Dann bin ich erstmal nach Hause gegangen. Bin sogar vorher noch in die Videothek gegangen und hab, um runterzukommen, erstmal ein paar Filme geguckt." 

Der Rest der Flucht beginnend in London, über Moskau bis in den Irak, ist ebenfalls aus Xatars Biografie "Alles oder nix" bekannt. Angesprochen darauf, ob Samy das erbeutete Gold aus heutiger Sicht zurückgeben würde, wenn er die Möglichkeit hätte, antwortet er:

"Nein, warum? Ich habe dafür schon gebüßt und abgesessen. Ich würde lieber generell die Tat nicht gemacht haben. Ich habe sechs Jahre meines Lebens im Knast verbracht und das ist Zeit, die ich nicht zurückbekomme. Meine Mutter hat sehr gelitten, meine Brüder haben sehr gelitten […] und das bricht mir das Herz. Daher bereue ich die Tat sehr." 

Auch wenn er wohl für alle Beteiligten bisweilen durchaus schmerzhaft war: Einen interessanten Werdegang haben sowohl Alles oder Nix Labelchef Xatar, als auch Sänger Samy allemal hingelegt. Gerade wird das Leben von Xatar als Biopic verfilmt. Mehr dazu lesen könnt ihr hier:

Hauptdarsteller für Xatar-Biopic "Rheingold" steht fest

Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Star-Regisseur Fatih Akin das Leben von Xatar verfilmen wird. Nun ist klar, dass Schauspieler Emilio Sakraya die Hauptrolle in "Rheingold" übernimmt. Auch ein erstes Bild des 24-Jährigen als Xatar gibt es bereits. Mit der Darstellung von Rappern hat Emilio Sakrayar schon seine Erfahrungen gesammelt.

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