Samra mit Statement zu Missbrauchsvorwürfen

Triggerwarnung: Der folgende Artikel beschäftigt sich mit sexualisierten Gewalthandlungen und deren Folgen für Betroffene. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

UPDATE vom 19. Juni:

Zum Kontext: In den letzten Tagen hat eine Frau namens Nika Vorwürfe sexueller Gewalt gegen Samra erhoben. Die Anschuldigungen lösten zahlreiche Berichte von sexuellem Fehlverhalten anderer Rapper aus. Samra, der sich gestern Abend erstmals in einem Post zu den Vorwürfen äußerte, hat sich nach seinem ersten Statement noch mal umfassend in seiner Instagram Story zu Wort gemeldet. Er bestreitet dort zunächst die Vorwürfe und sagt, dass er ein "gleichgültiger" Typ sei mit einer "arroganten" Art und Weise. Er denkt, dass sich Nika gekränkt gefühlt haben könnte, weil er ihr gegenüber kalt auftrat. Sie könne seine "Karriere nicht zerstören". Außerdem seien ihm Universal und die Presse egal. Das Label hatte zuvor angekündigt, die Zusammenarbeit mit Samra vorerst eingestellt zu haben. Im weiteren Verlauf sagt Samra, seine Psyche sei "gef*ckt" aufgrund der Missbrauchsvorwürfe. Er behauptet, Nika baue sich über ihn Reichweite und Ruhm auf, die Anschuldigungen seien gelogen. Er behauptet, dass sie aus diversen Gründen dringend Hilfe brauche und man ihr den "besten Anwalt" suchen solle, damit die "Sache schnell geklärt" sei. Außerdem betont er, wie schlecht er sich fühle, dass man ihn als Vergewaltiger bezeichne. Er sagt, er sei gegen jede Art von Missbrauch. Abschließend ist noch eine Story-Slide mit Text zu sehen, in welchem er sagt, dass es sich aktuell um die emotional schwerste Zeit in seinem Leben handele. Denn "niemand sollte sich für eine Lüge rechtfertigen müssen, die er nicht begangen hat". Außerdem wirft er Nika vor, "ein so sensibles Thema für Likes und Klicks auszunutzen", was "ein Schlag ins Gesicht für alle tatsächlich betroffenen Opfer" sei.

Originalmeldung vom 18. Juni:

Samra hat sich erstmals zu den Vorwürfen geäußert, die seit einigen Tagen im Raum stehen. Eine Frau namens Nika hatte ihm Anfang der Woche sexualisierte Gewalt vorgeworfen und ihre Erlebnisse auf Instagram geteilt. Im Anschluss hatten sich weitere Frauen zu Wort gemeldet und Samra sowie anderen Rappern verschiedene Arten von sexuellem Fehlverhalten vorgeworfen. Auf seinem Insta-Profil hat Samra nun einen Post veröffentlicht, in welchem er Stellung zu den Vorwürfen bezieht. Er erklärt, dass er niemanden vergewaltigt habe. Weiter erläutert er, dass er rechtliche Schritte gegen Nika einleiten werde.

Samra mit erstem Statement zu Vorwürfen von sexualisierter Gewalt

Samra schreibt, ihm sei bewusst, dass sein Statement die Vorwürfe "nicht aus der Welt schaffen" werde und ihm "einige" keinen Glauben schenken würden. Er wolle die Sache "von der Staatsanwaltschaft klären lassen", da die Frau selbst nicht zur Polizei gehen wolle. Dadurch sehe er sich gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten.

Er ginge bewusst diesen Weg, weil er den "Vorwürfen nicht nur widerspreche", sondern auch eine "unabhängige Aufklärung durch die Staatsanwaltschaft und Polizei herbeiführen möchte".  

Am Ende seines Statements bittet er seine Fans, diejenige, die ihn beschuldigt, nicht mehr "als Prostituierte und Ähnliches zu beleidigen oder gar zu bedrohen". Er bittet außerdem um Verständnis dafür, dass er sich vorerst nicht weiter zu dem Thema äußern will.

Nika erklärt, ihrerseits zur Polizei gehen zu wollen

Einige Stunden vor Samras Statement hatte Nika bereits erklärt, Anzeige erstatten zu wollen. Ursprünglich hatte sie diesen Weg ausgeschlossen, weil ihr das Vertrauen in den Justizapparat fehlte und sie sich den für Opfer immer schwierigen Prozess ersparen wollte.Frauen, die Missbrauch erlebt haben oder noch erleben, finden auf hilfetelefon.de verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote. Außerdem gibt es entsprechende Notfallnummern, bei denen Betroffene und Angehörige sich melden können. Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800/0116 016 Hilfe- und Beratungsstelle der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 030/18 555 1865 Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800-22 55 530