Triggerwarnung: Der folgende Artikel thematisiert unter anderem einen Suizid. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.
Der russische Rapper Ivan Petunin, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Walkie, hat sich Berichten zufolge das Leben genommen. In einem zuvor aufgenommenen Abschiedsvideo erklärte er, dass er nicht an die Front des aktuell in der Ukraine herrschenden Krieges wolle. Russland hatte kürzlich eine Teilmobilmachung verkündet.
Tod: Russischer Rapper Walkie nimmt sich das Leben
Im Zuge der Mobilisierung hätte Petunin ins Militär eingezogen werden sollen. In einem Abschiedsvideo, das er über seinen Telegramm-Kanal teilte, erklärt er, seine Seele "nicht mit der Sünde des Mordes belasten" zu können. Aus diesem Grund habe er die Entscheidung getroffen, Suizid zu begehen. Die Leiche des 27-Jährigen wurde in seiner Heimatstadt Krasnodar gefunden, das bestätigte die dortige Polizei. Einzelheiten über seinen Tod wurden von offizieller Seite nicht bekannt gegeben.
"Ich möchte für immer in die Geschichte eingehen, als ein Mann, der das Geschehen nicht unterstützt hat. Ich bin nicht bereit, zu den Waffen zu greifen und meine eigenen Leute zu töten."
In Russland werden aktuell knapp 300.000 Reservisten eingezogen. Die Mobilmachung gilt zunächst für Männer im wehrfähigen Alter, die bereits in der Armee gedient haben. Derzeit versuchen viele dieser Einberufung zu entfliehen. Nachbarland Finnland hat bereits die Grenze für russische Touristen geschlossen. Zuvor hatten bereits Estland, Lettland, Litauen und Polen die Einreise eingeschränkt.
Walkie konnte vor seinem Tod vor allem durch seine Kollaboration mit dem russischen Battlerapper Deep-Ex-Sense auf sich aufmerksam machen. Der Track "Нейротоксин", was frei übersetzt "Nervengift" bedeutet, wurde auf Spotify knapp zwei Millionen Mal gestreamt und auf YouTube bislang fast vier Millionen Mal gehört:
Am Tag seines Todes hatte Walkie sein neues Album "Walk Out Boy 3" veröffentlicht:
Wer selbst mit Suizidgedanken und/oder Depressionen kämpft, findet hier Hilfe:
24-stündige Notfallnummern, welche kostenlos zu erreichen sind:
0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention ist zusätzlich eine Reihe an Hilfsangeboten gelistet.