Resonance of Fate (PS3)
Als PS3-Jünger ist das so eine Sache mit Rollenspielen. Erst kommt jahrelang nichts und dann überschlagen sich die Veröffentlichungen speziell von Nippon-RPGs . Kaum kündigte sich Final Fantasy XII an, kam White Knight Chronicles und kommt nun auch Resonance of Fate . Können andere Rollenspiele gegenüber dem übermächtigen Final Fantasy überhaupt bestehen?

Diese Frage muss an der Kasse entschieden werden. Resonance of Fate ist auf jeden Fall anders, als Final Fantasy und das ist schon mal ein guter Einstieg für den Test selbst. Resonance of Fate spielt in einer hoch technisierten Zukunft, in der die Erde unbewohnbar wurde. Die Menschheit hat sich in den Turm zu Basel zurückgezogen, der voller Geheimnisse steckt. Diese zu erforschen ist die Aufgabe eines dreiköpfigen Kopfgeldjägerteams, bestehend aus Vashyron, Zephyr und Leanne. Das Spiel lässt den Spieler lange Zeit darüber im Unklaren, was die drei antreibt und woher sie sich kennen. Zu Beginn wird eher auf "Buddy-Komik" gesetzt, um den Charakteren Tiefgang zu geben. Der wirkliche Tiefgang kommt später, allerdings soll an dieser Stelle mal wieder nicht zu viel von der Story preisgegeben werden. Die Spielwelt selbst ist trist. Nicht etwa, weil die Entwickler geschlampt hätten, sondern weil es stimmig ist. So regieren Dreck und Metall und grüne Gebiete sind Mangelware und letztendlich dreht sich in Basel alles um Energie. Hängen die einzelnen Bereiche nicht am Stromnetz, kann sich das Heldentrio nicht auf der hexagonalen Karte Fortbewegen. Selbstverständlich benötigen auch die Gegner Energie was vor allem bei den Bossgegnern deutlich wird, denen man erstmal die Energieanzeigen leeren muss, bevor man an die verwundbare Stelle derselben kommt. Doch in Resonance of Fate geht es nicht (nur) darum neue Wege freizuschalten. Oft erkundet man auch einzelne Dungeons auf der Suche nach Schatzkisten, die in der Regel Kleidungsstücke und sonstige Kleinigkeiten enthalten, die allerdings wenig Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Hier hätten die Entwickler ruhig etwas kreativer sein dürfen, denn so verkommen die Möglichkeiten von Resonance of Fate zu 'nice 2 do'-Veranstaltungen.  

Kleidung? Die Leserschaft will Waffen und Waffen sind ein zentrales Element von Resonance of Fate . Es gibt gerade mal drei Waffentypen in Resonance of Fate . Pistolen, Maschinengewehre und Wurfwaffen. Klingt nicht nach viel und doch birgt dies den Reiz des Spieles. So lernen die Charaktere den Umgang mit den einzelnen Waffenarten durch häufige Benutzung. Spielt ein Charakter regelmäßig mit einer Pistole wird er sich über kurz oder lang zu einem Pistolenexperten entwickeln. Da die Waffen im Spiel angepasst werden wollen und auch das Kampfsystem auf den Waffen aufbaut, wird es allerdings schon etwas kniffliger.

Zuerst zu den Erweiterungen: Jede Waffe hat ein maximales Gesamtgewicht, das nicht überschritten werden darf. Davon abgesehen, dürfen an jeder Waffe an einzelnen Steckplätzen Erweiterungen angebracht werden. Die Erweiterungen selbst haben ebenfalls Steckplätze und schon ist man als Spieler in der wundervollen Welt der Waffenerweiterung gefangen. In den Kämpfen spielen die Waffen eine große Rolle. So fügen Maschinengewehre großen Schaden zu, der allerdings wieder heilt, der so genannte "Streifschaden". Permanenten Schaden, der "Direktschaden", fügen nur Pistolen zu, diese fügen allerdings nur kleinen Schaden bei. Trifft man allerdings einen Gegner nach einem Streifschaden mit einer Pistole, bleibt auch der von dem Maschinengewehr verursachte Schaden permanent. Verstanden?
Keine Sorge, es wird noch etwas komplexer. Denn in den Kämpfen kann man das Heldentrio wahlweise selbst steuern oder durch so genannte "Heldenaktionen" automatisch quer übers Spielfeld rennen lassen, um Gegner aufs Korn zu nehmen. Diese Aktionen verbrauchen natürlich Aktionspunkte, weswegen man bestrebt ist, das Punktekonto zu halten. Was sich jetzt sehr komplex liest, geht einem bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit gut von der Hand. Taktischen Tiefgang haben die Kämpfe allerdings immer. Wer sinnlos draufkloppen möchte, sollte sich lieber einen anderen Titel besorgen.

Bewertung:
4,5 von 6

Fazit:
Resonance of Fate bietet rund 40 Stunden Spielspaß in einem für RPGs eher ungewöhnlichem Setting. Nur drei Waffenarten? Und das ist auch gut so, denn der taktische Tiefgang, der sich aus dem Kampfsystem ergibt ist simpel wie genial zugleich. Leider hat Resonance of Fate auch seine Schwächen: So verändern gefundene Items in der Regel keine Stats der Charaktere, weswegen das Sammeln der Gegenstände viel zu optional ist. Auch das Aufdecken der Spielwelt hätte etwas spannender inszeniert werden können. Unterm Strich also kein Final Fantasy-Killer, aber zumindest ein Game mit gutem Unterhaltungswert.


Gamesite

Groove Attack by Hiphop.de