Resident Evil: Operation Raccoon City (PS3/Xbox 360)



Resident Evil Operation Raccoon City spielt in der Zeitlinie des zweiten Teiles bzw. dritten Teiles und lehnt sich an die Geschehnisse von Leons Abenteuer an. Nimmt es vereinzelt allerdings auch nicht zu genau mit Orten und Sachverhalten. Teil zwei bedeutet allerdings, dass man es auf jeden Fall auf Dr. Birkin, Hunk, Leon, Ada und natürlich B.O.W.s wie Hunter und Licker trifft. Im Mittelpunkt der Story steht der G-Virus, den sich, wie Kenner der Serie wissen, Dr. Birkin selbst injiziert. Da bei der Umbrella Corp. Alarmstimmung herrscht, schickt man eine Spezialeinheit, die zu Beginn von Hunk angeführt wird, der sich allerdings recht schnell verabschiedet. Folglich durchstreift man Raccoon City diesmal als einer von Umbrellas Schergen.


Von diesen gibt es sechs Stück mit unterschiedlichen Eigenschaften. Einsteiger dürften auf den guten Allrounder Vector zurückgreifen, der sich im späteren Spielverlauf für begrenzte Zeit unsichtbar machen kann. Wer es brachialer mag, der greift auf den Sprengstoffexperten Beltway zurück. Lupo verfügt über eine extra Körperpanzerung und kann sich kurzzeitig mit unendlicher Munition ausstatten. Spectre dagegen ist der richtige Charakter für Sammlernaturen, da Spectre, die nötige freigeschaltete Eigenschaft vorausgesetzt, versteckte Datenpakete sowie sonstige Items auf der Karte sehen kann. Die Ärztin im Team hört auf den Namen Bertha - sie im Team zu haben, rettet oft genug den eigenen Hintern und last but not least kann Wissenschaftlerin Four Eyes die Kontrolle über das Zombiepack übernehmen und dieses auf andere Gegner lenken.










Die eben erwähnten Eigenschaften muss man sich allerdings nach und nach erwerben, weswegen gesammelte Erfahrungspunkte in der Charakterauswahl wahlweise in Eigenschaften oder bessere Waffen investiert werden können. Vor allem bei letzterem ist langer Atem gefragt, da einige der Waffen 25.000 oder mehr verlangen. Dies entspricht ungefähr die EP-Menge, die man in einem Durchlauf erspielt.


Auch kommen die Eigenschaften im Soloplayererlebnis nur bedingt zum Tragen, da die KI konsequent auf deren intelligenten Einsatz verzichtet. Überhaupt ist die KI ein Thema für sich. Die eigenen Kollegen stellen sich mitunter blind und feuern auch mal gerne auf eine Wand oder rennen in eine kaum zu übersehende Sprengfalle. Wurde einer der Kollegen getötet, kümmern sich die anderen Teammitglieder keinen Dreck. Ergo spielt man in diesem Fall die Mutter Theresa des Teams und belebt die gefallenen Kollegen während man gleichzeitig die Infiziertenbrut auf Distanz hält. Während die normalen Zombiegegner eher Kanonenfutter sind, hat die Söldnertruppe, auf die man auch regelmäßig trifft, deutlich mehr auf dem Kasten. B.O.W.s wie Licker und Hunter stecken dagegen richtig ein. Ein MG-Magazin zeigt da auf höheren Schwierigkeitsgraden keine Wirkung - da muss also mindestens einmal nachgeladen werden. Wer es schlau macht, lässt in manchen Abschnitten die Söldner gegen die Zombies kämpfen, allerdings macht auch hier wieder die KI der eigenen Kollegen einen Strich durch die Rechnung, denn ein Befehlssystem existiert nicht. Also hängt man oft in der Deckung und versucht die, auch nicht intelligenter agierenden, Gegner zu treffen.


Apropos Deckung: Das Deckungssystem ist gewöhnungsbedürftig. Läuft man an eine Mauer oder sonstige Deckungsmöglichkeit drückt sich der Charakter sofort dagegen. Das passiert im Spiel auch gerne mal unfreiwillig und störend. Auch wenn es meist möglich ist, durch komplette Gebiete durch zu rennen, bietet Resident Evil Operation Raccoon City auch leichte Taktikmöglichkeiten. So kann man Gegner gezielt verletzen, um blutrünstige Zombies auf diese Weise zu den Söldnertrupps zu lenken. Dummerweise kann einem selbst das auch passieren und die so anrückenden Zombies haben nichts mehr mit den Schlurfzombies früherer Tage gemeinsam. Da helfen gezielte Headshots oder Fersengeld.







Ohne menschliche Mitspieler ist Resident Evil Operation Raccoon City eine eher unterdurchschnittliche und enttäuschende Erfahrung. So viel muss festgehalten werden. Hat man dabei mindestens einen, besser drei menschliche Mitspieler gefunden, zeigt sich Resident Evil Operation Raccoon City von einer anderen Seite. Da wird selbst der höchste Schwierigkeitsgrad in rund acht Stunden möglich. Fordernd ist dieser zwar immer noch, aber zumindest hat man eine faire Chance, wenngleich Endgegner hier auch gefühlte Stunden bearbeitet werden möchten.


Bleibt noch der Versus-Mode, in dem zwei Viererteams Jagd aufeinander machen. Hierbei warten natürlich ein Team-Deathmatch und eine Capture-the-Flag-Variante, bei der man Virusproben einsammeln und zum Zielort bringen muss. Interessant ist der "Helden"-Modus, bei dem man einen der bekannten Charaktere beschützen und die gegnerische Zielfigur eliminieren muss. Da sich auch noch Zombies und B.O.W.s auf den Karten herumtreiben, wird die Heldenjagd zum teilweise hektischen, unübersichtlichem aber auch spaßigen Vergnügen. Im Überlebenmodus hat man es ebenfalls mit Zombies und B.O.W.s zu tun und muss sich einen Platz im anfliegenden Helikopter sichern. Hier zeigt sich schon jetzt, dass die meisten Spieler lauernd auf die Landung warten, um dann einsteigende Gegner auf dem Präsentierteller abzufangen, um selbst den Platz zu sichern.








Bleibt die technische Seite. Resident Evil Operation Raccoon City hat es nicht ungeschnitten durch die USK geschafft - trotzdem ist - und das muss man Capcom hoch anrechnen - die USK-Version online mit allen anderen Versionen kompatibel. Dem Onlinevergnügen steht also nichts im Weg. Wer zur deutschen Version greift, bekommt keine abgetrennte Gliedmaßen und bestimmte Splattereffekte fehlen. In unserer Testversion tat dies nicht wirklich weh. Auf die KI wurde bereits in den vorherigen Abschnitten eingegangen, so dass noch die Grafik übrig bleibt. Diese ist eher mau - vor allem, wenn man Resident Evil 5 als Maßstab nutzt. Slant Six Games greift auf die eigene Hexane Engine zurück und die lässt die Schauplätze etwas steril wirken. Auch bei den Gegner vermisst man den Ekellook der Zombies und an die Nemesis-Optik musste ich mich erst einmal gewöhnen. Darüber hinaus werden Nahkampfangriffe auch gerne mal in der Luft ausgeführt - solange der Gegner danach tot am Boden liegt, nur "unschön" und last but not least darf man sich auch regelmäßig über Clipping-Fehler "freuen". Der Sound spielt auf ähnlichem Niveau und die deutschen Sprecher wirken eher unmotiviert.


Bewertung:
3,5 von 6

Fazit:
So schlecht wie Resident Evil Operation Raccoon City von anderen Kollegen dargestellt wird finde ich es nicht. Klar: Aus der Fanbrille betrachtet ist Resident Evil Operation Raccoon City ein Totalausfall. Im Multiplayer finde ich persönlich das Game sogar unterhaltsam und Stand heute bin ich beim dritten Durchlauf und der ungefähr zwanzigsten Onlineparty. Die Kritikpunkte sind definitiv vorhanden und können nicht schöngeredet werden. Wer allerdings eine Third-Person-Koop-Shooter sucht und kein Left 4 Dead erwartet, wird zumindest unterhalten. Ein wenig fühlt man sich an die Outbreak -Teile erinnert, die spielerisch auch eher mau waren, gemeinsam trotzdem ihren Reiz hatten. So also auch bei Operation Raccoon City .


Auf der nächsten Seite versorgen wir Dich noch mit Trailern und weiterführenden Links.









Zum einstimmen auf Resident Evil Operation Raccoon City hier noch ein paar Trailer. Einschalten und mitten drin sein in Raccoon City.



Resident Evil: Operation Raccoon City Trailer





E3: Resident Evil Operation Raccoon City





Resident Evil: Operation Raccoon City - Reaction Time 12




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