Timati wird derzeit vom ukrainischen Geheimdienst angeklagt. Der russische Rapstar soll laut den Behörden unter Verdacht stehen, in Propagandaaktivitäten gegen die Ukraine verwickelt zu sein. Das berichtet der ukrainische Geheimdienst auf Facebook.
Timati von ukrainischem Geheimdienst angeklagt
Es geht dabei um Konzerte auf der Krim. Timati soll nämlich mindestens sieben Auftritte auf der Insel gegeben haben, die dazu dienten, die Annexion der Krim durch Russland zu legitimieren. Das verstoße gegen das Verfahren für die Einreise in das besetzte Gebiet, so der Geheimdienst. Die Sicherheitsbehörden werfen Timati außerdem vor, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und Russlands Vergehen gegen "die fundamentalen Rechte der Ukraine auf Unabhängigkeit, Souveränität und territorialer Integrität" zu unterstützen. Ob sich der "Welcome To St. Tropez"-Künstler aber wirklich den Behörden in einem anderen Land stellt, ist zweifelhaft.
Die Anschuldigungen der Ukraine gegen Timati sind nicht überraschend. Seit mittlerweile 2011 ist der russische Rapstar ein Fan von Russlands Präsidenten Wladimir Putin. In seinem Song "Лучший друг" (Deutsch: "Bester Freund") hatte Timati 2015 dem Staatsoberhaupt sogar einen ganzen Song gewidmet. Die Fans zogen da allerdings nicht mit: Der Song hat bis heute mehr Dislikes als Likes. Auch mit seinem regierungsfreundlichen Song "Moskau" aus 2019 hat sich Timati erneut bei den russischen Hiphop-Fans keine Freunde gemacht. Das dazugehörige Musikvideo hatte damals mit 1,5 Millionen Daumen runter nach drei Tagen einen Negativrekord bei YouTube-Russland gebrochen. Wenig später war das Video von Timatis Kanal verschwunden. Fun Fact: Seit dem Starbucks und Domino's nach dem Beginn des Ukraine-Krieges aus Russland abgezogen sind, führt der Rapper alle ehemaligen Filialen unter ähnlichen Namen weiter.
Hiphop steht in Russland seit Jahren auf einem schweren Stand. Immer wieder sind vor allem regimekritische Artists von Repressionen wie Zensur und Verhaftungen betroffen. Der russische Rapper Vació wurde Ende 2023 beispielsweise wegen "homosexueller Propaganda" zu einer Haftstrafe verurteilt: