Peter Rossberg kann auf eine bewegte Vergangenheit mit Bushido zurückblicken. Dokus, Podcasts, privater Kontakt – der Ex-Bild-Reporter war über Jahre ganz nahe dran an der Familie Ferchichi. Gegenüber Ex-Rocker Kassra Zargaran erzählt er bei "TRIGGERED" nun, wie er überhaupt eine so enge Beziehung zum Deutschrapstar aufbauen konnte und wie das Verhältnis samt des gemeinsamen "Backstage"-Podcasts letztlich in die Brüche ging.
Bushido & Peter Rossberg: "Abnutzung" führt zum Ende
Der "Backstage"-Podcast von Bushido und Peter Rossberg lief im Herbst 2023 unvermittelt aus. Der EGJ-Boss führte damals ins Feld, dass das plötzliche Ende seine "persönliche Entscheidung" gewesen sei. Das sieht Peter Rossberg keinesfalls so:
"Ich habe den Podcast beendet. Das ist ganz klar. Da gibt es auch keine zwei Meinungen."
Grundlage für diesen Entschluss seien zwei Telefonate gewesen – einmal im Oktober und einmal im November 2023. "Bei dem letzten Telefonat hab' ich ihm auch gesagt: 'Ist vorbei!'", erinnert sich der frühere Springer-Mitarbeiter.
Dieser Bruch habe sich angebahnt. Das Verhältnis sei zunehmend schlechter geworden. In den Jahren zuvor hätte es immer wieder Phasen gegeben, in denen beide "nicht gut waren miteinander." Die erste Staffel "Backstage" habe noch Spaß gemacht, die zweite hingegen nicht mehr. Auch Probleme technischer Natur hätten das Ganze erschwert.
Generell sei es mit Bushido "sehr anstrengend" und "unangenehm" geworden. Auch rückt Peter Rossberg den Stellenwert von "Loyalität" in den Fokus, ohne dabei weiter ins Detail zu gehen. Was er jedoch nicht leiden könne, sind "Menschen, die im Nachhinein mit Dreck werfen." Zusammenfassend findet er ein Wort am treffendsten für die verloren gegangene Bindung:
"Das Wort 'Abnutzung' ist das, was es am besten trifft."
Peter Rossberg spricht über seine Rolle in Bushidos Leben
Wie es zu der engen Beziehung mit Bushido gekommen sein soll, schlüsselt der frühere Bild-Reporter ebenfalls auf. So habe er bei Springer "jahrelang viel über Arafat und Bushido berichtet." Diese Berichterstattung sei "immer negativ" gewesen, was Bushido natürlich nicht gut aufgenommen habe. Peter Rossberg spricht dahingehend sogar von einem "verachtenden Verhältnis". In dieser Zeit geführte Telefonate mit dem Berliner Rapper seien "kurz und beleidigend" gewesen.
Als sich die Krise zwischen Arafat Abou-Chaker und Bushido anbahnte, habe der Journalist eine Mail an Bushido geschrieben, die ausschlaggebend für eine Verabredung beim Italiener gewesen sei. Dort soll ein "bemerkenswertes Gespräch" mit Bushido und seiner Frau stattgefunden haben. "Es entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis", lässt Peter Rossberg wissen. Letztlich sei er für Bushido über fünf Jahre eine extrem nahestehende Person gewesen.
Der selbst ernannte "Gerechtigkeitsfanatiker" streift in seinen Ausführungen auch den Mammut-Prozess, der gegen Arafat und seine Brüder geführt wurde. Trotz des nahezu vollumfänglichen Freispruchs hält er den elementaren Zeugen Bushido bis heute für glaubwürdig.
"Für mich ist klar, dass der Abend eher so abgelaufen ist, wie Bushido ausgesagt hat."
Peter Rossbergs Meinung nach sei die während des Prozesses vom Nachrichtenmagazin Stern zugeführte Tonaufnahme "natürlich manipuliert". Vor Gericht konnte dazu keine eindeutige Aussage getroffen werden. Im Hinblick auf Bushidos Abschneiden in dem Verfahren zieht Peter Rossberg folgendes Fazit: "Er hat nichts gewonnen."
Ist der Journalist letztlich froh, dass es keine persönliche Verbindung mehr zu Bushido und den Ferchichis gibt? Offenbar schon:
"Wir haben heute kein Verhältnis mehr. Was auch sehr gut ist. [...] Was mir sehr guttut."
Peter Rossberg ist nicht der Einzige, der die Idee von Bushido als dauerhaften Podcast-Partner begraben musste. Auch der ehemalige Co-Host des "Electro Ghetto"-Podcasts Marvin California ist mit diesem Szenario vertraut – aber hat jetzt wohl einen neuen Rapper für ein wiederkehrendes Talk-Format gefunden.