Play69 hängt Rap-Karriere an den Nagel

Während das vermeintliche Karriereende bei Mert nur ein Aprilscherz/Promomove war, gab es gestern vom Dortmunder Play69 die Nachricht, dass er wohl durch ist mit der Musikindustrie. Er habe schon "seit 2019 keine Lust mehr". Dass es bald zu Ende gehen könnte, hatte er zuletzt immer wieder in seiner Story angerissen.

Play69: Instagram Account offline & Karriereende

Nachdem er gestern noch auf Instagram ein Statement zu seinen Beweggründen (siehe unten) veröffentlichte, ist sein Instagram Account mittlerweile nicht mehr zu finden. Gestern erschien wenige Stunden vor Plays Abschieds-Post sein viertes Soloalbum "Babylon 2" samt des Musikvideos zum emotionalen Song "Tata" über seinen verstorbenen Vater. Danach hatte er offenbar keine Zeit zu verlieren, um einen Schlussstrich unter seine Zeit im Game zu ziehen.

Für Musik generell sei er zwar schon gemacht, allerdings nicht "für das ganze Drumherum hier". Was genau damit gemeint ist, lässt er offen, aber dass Deutschrap mit Arbeit und potenziell auch mit Stress jenseits von Rap und Beats verbunden sein kann, ist kein Geheimnis.

Statement: "Ab heute gibt es kein Play69 mehr"

In seinem Statement auf Instagram, das mit Videoclips befreundeter Rappern und Wegbegleiter wie 18 Karat, KC Rebell, Sinan-G, Seyed, Milonair, Mois (der selbst ebenfalls mit Deutschrap abgeschlossen hat) gespickt war, schrieb Play:

"Hey Freunde, Ich hab in den letzten Monaten in meinen Storys, immer mal wieder angedeutet, dass es bald zu Ende sein könnte. Das hab ich nicht einfach so gemacht, sondern weil ich ganz genau wusste, dass 'Babylon 2' mein letztes Album sein wird. Ich habe mir vor diesem Projekt vorgenommen, noch einmal für euch zurückzukehren und euch zu zeigen, was ich eigentlich drauf habe und ich weiß, dass ich es mit diesem Album geschafft habe.

Ich habe schon seit 2019 keine Lust mehr. Ich bin nicht dafür gemacht. Für Musik schon, für das ganze Drumherum hier aber leider nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass das Album und die Singles so ein großen Anklang bei euch finden aber es ist dennoch an der Zeit zu gehen. Wie wir alle wissen, sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist. Auf meinem Album findet ihr alle Antworten zu all den Fragen, die ihr euch gerade stellt. Es steckt in keinem Album, was ich je gemacht habe so viel Arbeit, Liebe und Zeit. Ob es mein bestes ist, könnt ihr selbst entscheiden.

Fakt ist ab heute gibt es kein Play69 mehr. Ich bedanke mich bei euch allen, für das was ihr mir die letzten Jahre gegeben habt. Ohne euch hätte ich es nicht bis hierhin geschafft. @44boyka danke, dass du das Video organisiert hast Bruder und danke auch an jeden der mitgemacht hat"

Besonders im letzten Song der Platte "NNF Circuit" thematisiert Play sein Verhältnis zu Szene, seine Ghostwriting-Aktivitäten und den Impact, den das Rapperdasein auf sein Leben hinter den Kulissen genommen hat. Womöglich stecken hier einige der im Statement versprochenen Antworten drin:

Die Karriere von Play69 nahm 2016 mit dem Debütalbum "Aslan" Fahrt auf, das damals über 18 Karats Label Supremos Records erschien. Die späteren Releases "Babylon" (2018), "Kugelsicherer Jugendlicher" (2019) sowie das Kollaboalbum "Asap" mit Sipo (2020) kamen dann über Farid Bangs Zweitlabel Helal Money Entertainment. Die Zusammenarbeit wurde damals nach der Ankündigung von Plays vermeintlichem Karriereende bekanntgegeben und 2020 aufgelöst.

Play69 beendet Rap-Karriere?

Play69 scheint mit Rap abgeschlossen zu haben. Das verkündete der Dortmunder über seinen privaten Facebook-Account am gestrigen Abend.

Rückkehr vom Rückzug möglich?

Bei manchen Rappern ist der Begriff "Karriereende" längst zum Promophasen Punching Ball geworden, der sich nach einer leeren Worthülse anfühlt. Play bringt dieses Gefühl nicht rüber. Er distanziert sich betont vom "ganze[n] Drumherum", womit durchaus auch fragwürdige und unkreative Promomoves gemeint sein könnten.

Zumindest KC Rebell übt sich in seiner Videobotschaft in Optimismus: "Ich hoffe, du kommst schnell wieder zurück oder hörst doch nicht auf." Dass er nicht mit der Musik generell abschließt, könnte manchen Fans ein bisschen Hoffnung für ein Comeback in ungewisser Zukunft geben.

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