PA Sports zum Ukraine-Krieg: "Das zerstört den Glauben an die Gerechtigkeit"

"Abgef*ckte Zeiten, die wir in den letzten Tagen und Wochen erleben" – mit diesen Worten wendet sich PA Sports an seine Community. Der LiP CEO hat sich Gedanken gemacht, die Putins Krieg in der Ukraine betreffen, aber auch weit darüber hinausgehen. Er sei in der jüngeren Vergangenheit vermehrt gefragt worden, warum er kein "Statement droppe". Nun äußert sich PA ausführlich, prangert Rassismus an und hebt Massivs humanitäres Engagement hervor.

Ukraine-Krieg: PA Sports meldet sich zu Wort

Der Essener Rapper macht zunächst deutlich, dass er "null Verständnis" für den Angriffskrieg gegen die Ukraine habe. Ein politischer Konflikt werde dort auf dem Rücken "unschuldiger Menschen, die nichts damit zu tun haben", ausgetragen. "Scheiße, was grade in der Ukraine passiert. Ich wünsche den Menschen dort nichts mehr als Ruhe, Frieden, Gesundheit, Zufriedenheit, Kraft vor allem und ein riesen Respekt an alle Kollegen, die sich wirklich Mühe geben, etwas auf die Beine zu stellen." Dabei würdigt PA in seinem Statement vor allem Massiv, der sich persönlich zur Grenze begeben hat, um vor Ort zu helfen.

„Wisst ihr, was stark ist? Massiv ist stark! Massiv, der als Palästinenser ganz genau weiß, wie sehr die ganze Weltgemeinschaft einen Scheiß auf die Unmenschlichkeiten gibt, die seinem Volk angetan werden. Aber trotzdem vier Laster mit Hilfsgütern vollpackt und an die ukrainische Grenze bringt. Weil er weiß, was Krieg bedeutet. Das ist ein Mann, das hat Charakter."

Dieser Krieg in Europa zeichnet für PA jedoch auch ein Bild, das er als "geisteskrank" und "respektlos" beschreibt. Im Hinblick auf "Menschenleben" und "Empathie mit anderen Menschen" würde mit "zweierlei Maß gemessen" werden. Um diesen Punkt zu untermauern, liest der Life Is Pain-Boss rassistische Zitate vor, die seiner Aussage nach so von Journalist*innen in der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine gefallen sind. PA empfinde bei solchen spaltenden Kommentaren regelrecht "Hass" und schlussfolgert aus der Perspektive der weißen Mehrheitsgesellschaft: "Es gibt uns und es gibt euch. Ein weißes Kind, das stirbt, löst in uns ein ganz anderes Gefühl aus, wie wenn wir mitbekommen, dass ein K*nackenkind oder ein Schwarzes Kind stirbt."

Was sich darüber hinaus in Bezug auf Rassismus an den Grenzübergängen abspiele, sei laut PA "einfach nur ein Witz" und "zutiefst verletzend". Hier häufen sich Berichte darüber, dass Schwarze Menschen aufgrund ihres Äußeren benachteiligt und diskriminiert werden. Erst gestern veröffentlichte die Frankfurter Rundschau einen Artikel, der den Rassismus an der polnischen Grenze beleuchtet.

Diese Ungleichbehandlung setze sich für PA auf weltpolitischer Ebene fort. Die gemeinsamen Sanktionen der Weltgemeinschaft gegen Putins Russland seien "schön und gut". Gegenüber einer westlichen Macht würde so etwas jedoch nicht stattfinden. PA zieht hier die Invasion der USA im Irak 2003 als Vergleich heran. Der Krieg wurde seinerzeit mit Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen begründet. Waffen, die es nachweislich nicht gab. Eine Lüge der USA, die laut PA keine erkennbaren Konsequenzen nach sich zog.

"Damit es keiner falsch versteht: Ich habe nichts gegen die Solidarität, die dieses Volk aus der westlichen Welt bekommt. Ich bin einfach nur der Meinung, dass, wenn es um Solidarität geht, nicht mit zweierlei Maß gemessen werden darf. Das zerstört den Glauben an das System, das zerstört den Glauben an die Gerechtigkeit."

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