P Diddy - Press Play
Mit Press Play kommt dieser Tage das nächste Soloalbum des Mannes mit den tausend Namen. Musikalisch sorgte Diddy in letzter Zeit durch den Bad Boys 2 Soundtrack und das Biggie Tribute The Duets The Final Chapter für Aufsehen. Auch wenn ein Großteil der Texte und Produktionen nicht von ihm kam, schaffte es Diddy immer wieder den Projekten seinen Stempel aufzudrücken und einen Hype für sich verbuchen zu können.

Schon in der Vergangenheit war abzusehen, dass Sean Combs' Talente nicht nur in der Musik verankert sind, was der unglaubliche Erfolg seiner Clothing-Line Sean John mehr als eindeutig bestätigte. Dieser Erfolg ist jedoch von zwei Seiten zu betrachten. Die erste Seite zeigt Sean Combs als Vorreiter einer Vermarktungsstrategie, die nicht ausschließlich auf die Musik gerichtet war und andere Bereiche, wie z.B. eine Mode-Linie oder Filmengagements einbezog. Die zweite Seite, auf der die Auszeichnung "Beste Herren-Modelinie 2004" des Verbandes der amerikanischen Modedesigner steht, zeigt, dass neben dem Marketingkonzept jedoch stets ein künstlerischer Anspruch verfolgt wurde. Dieser Anspruch offenbarte sich auch in Diddys Broadway-Debüt im Stück "A Raisin In The Sun". Sicher ist Sean Combs kein ausgebildeter Opernsänger, oder Musicalstar und vermutlich hat er im Gegensatz zu einigen Designergrößen wie Ralf Lauren (der 2004 auch nominiert war) noch nie selber ein Kleidungsstück geschneidert, doch ging er seine Aufgaben immer mit der Intensivität an, mit der er sich auf den NewYork-Marathon vorbereitet hatte (Anmerkung des Redakteurs: bei dem er von einer mir bekannten Person überholt wurde, nachdem dieser sich an den 10 Bodyguards vorbeigekämpft hatte). Dieses Arbeitsverständnis und das Gespür für den Markt half ihm auch Misserfolge zu überstehen. "Making The Band 2" sei hier als Beispiel zu nennen. Während der teilweise humoresk anmutende Stil der Sendung sämtliche Bandmitglieder in die Versenkung beförderte, schien er Sean Combs immer populärer werden zu lassen - ob nun in positiver oder negativer Weise sei dahingestellt.

Es scheint jedoch, als ob die Strategie genau dahin geht: Am Ende des Tages zählt nicht, ob einen die Leute kennen, weil sie dich toll finden, sondern nur die Tatsache, dass sie dich kennen! Unser Freund Diddy hat jedoch nicht nur sich selbst bekannt gemacht, sondern (nicht zuletzt mit Sean John und BadBoy) eine komplette Marke erschaffen, die es nun gilt weiter in den Köpfen der potenziellen Kunden und Hörer festzusetzen. Der Marketingmix und die durchaus kontroversen Werbemethoden scheinen bei erster Betrachtung relativ wenig Sinn zu machen. Wir sehen Sean John Parties promoten, oder stark alkoholisiert, Grill- und Duraq-tragend auf youtube irgendetwas über Pflegeprodukte faseln. Andererseits gibt es die edle und durchgestylte Werbung für sein Parfüm und sein neues Album. Die Rechtfertigung für diese Zwiespältigkeit (oder Dreifaltigkeit?) liegt in Diddys Selbstverständnis als: The CEO, The Entertainer, The Humanitarian. Sieht man Sean John Combs nun als Person, die diese drei Charaktere in sich vereint, dann machen seine Moves und Auftritte in den Medien durchaus Sinn und repräsentieren das Konzept, dass hinter BadBoy Entertainment steht. Sowohl die Promotion für Press Play, wie auch die Single Come To Me zeigten Diddy bereits als CEO und als Entertainer. Es bleibt abzuwarten, ob er diesen Eindruck auf Press Play bestätigen kann (sich als Humanitarian auf einem Album zu präsentieren dürfte dabei jedoch schwer fallen).


Press Play Special - Die Videos
Die folgenden Videos zeigen exklusives Material von Diddy TV: Diddy, wie er Burger King Mitarbeiter zur Sau macht, wie er Will.I.Am zur Sau macht und eine Preview auf Press Play: straight from the booth! We Gon Make It Tell Me Special Feeling Last Night
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