"Not Like Us" vor Gericht: Drake mit weiteren Vorwürfen gegen Universal

Update vom 27. November 2024:

Drake und seine Anwälte haben eine zweite Pre-Action Petition gegen Universal eingereicht. Billboard berichtete zuerst. In dieser finden sich ähnliche Vorwürfe wie auch schon im ersten gerichtlichen Antrag: Drakes Team ist der Auffassung, dass die UMG Zahlungen an iHeart Radio geleistet haben soll, damit "Not Like Us" öfter gespielt werde. Die Rede ist hier von einem "Pay-to-play"-Schema.

Darüber hinaus schreiben Drizzys Anwälte, dass Universal den Release von Kendricks Disstrack hätte verhindern müssen. Der Industrie-Gigant habe sich jedoch bewusst für das Gegenteil entschieden. Schon vor Veröffentlichung sei sich das Label darüber im Klaren gewesen, dass einige Aussagen im Song - darunter die berüchtigte "Certified Pedophile"-Line - Drake "fälschlicherweise" ins Licht eines Sexualstraftäters und Kinderschänders rücken würden.

"[Das Label] hat einen Plan entworfen, finanziert und umgesetzt, um „Not Like Us“ zu einem viralen Mega-Hit zu machen – mit der Absicht, den entstandenen Schaden an Drake und seinen Geschäften auszuschlachten, um Hysterie zu erzeugen und selbstverständlich auch enorme Einnahmen zu generieren."

Dieser Plan sei demnach auch aufgegangen – auf den Kosten von Drake.

Originalmeldung vom 26. November 2024:

Drake und seine Firma "Frozen Moments, LLC" haben rechtliche Schritte gegen die Universal Music Group eingeleitet. Das Major-Label soll in mehreren Instanzen dafür gesorgt haben, den Erfolg von Kendrick Lamars Diss-Song "Not Like Us" künstlich in die Höhe zu treiben. Universal hat auf die Vorwürfe bereits reagiert.

Wegen "Not Like Us": Drake wirft Universal Music Marktmanipulation vor

Die sogenannte Pre-Action Petition von Drakes Anwälten liegt Pitchfork vor. Im US-amerikanischen Recht ist das eine Art gerichtlicher Antrag zur Vorbereitung eines möglichen Klageverfahrens, durch den zuerst alle relevanten Informationen gesammelt werden sollen.

Der hauptsächliche Vorwurf lautet wie folgt:

"UMG hat sich weder auf Zufall noch auf gewöhnliche Geschäftspraktiken verlassen, stattdessen fuhr das Label eine Kampagne, um die Streaming-Dienste und Radiostationen gezielt zu manipulieren und zu übersättigen."

Demnach soll Universal Music Bots verwendet haben, um die Streaming-Zahlen von "Not Like Us" zu pushen. Spotify habe ebenfalls finanzielle Vorteile durch das Label erfahren. Angeblich soll der Song auf der Streaming-Plattform verhältnismäßig häufig vorgeschlagen und empfohlen worden sein – auch, wenn vorige Suchanfragen den Algorithmus unter normalen Bedingungen nicht dazu bewegt hätten.

Nicht zuletzt soll Apple mit der UMG ebenso unter einer Decke stecken. Wer den Sprachassistenten Siri darum gebeten hat, "Certified Lover Boy" abzuspielen, soll nicht das entsprechende Drake-Album zu hören bekommen haben, sondern Kendricks Diss-Track. Auf "Not Like Us" rappt er: "Certified Lover Boy? Certified pedophile".

Hier enden die Vorwürfe aber nicht: Um Spuren zu verwischen, sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich als loyal gegenüber Drake zeigten, aus dem Universal-Team entlassen worden sein.

Nun wollen die Anwälte vom 6 God alle relevanten Dokumente und Nachweise sehen, die eine potenzielle Marktmanipulation aufdecken könnten. Angeblich hätten sie zuvor bereits versucht, sich mit Universal in Verbindung zu setzen, aber das Label "weigerte sich, in substanzielle Verhandlungen zu gehen". Stattdessen sei die direkte Kontaktaufnahme mit Kendrick empfohlen worden.

Drake steht im Übrigen selbst bei Universal unter Vertrag.

Universal reagiert auf Drakes Vorwürfe

Gegenüber Variety hat ein Sprecher von Universal bereits Stellung bezogen. In einem Statement werden die Anschuldigungen von Drakes Team als "beleidigend und inkorrekt" abgehandelt. Die Marketing- und Promo-Kampagnen von UMG würden den "höchsten ethischen Standards" entsprechen. Plus:

"Kein noch so konstruiertes und absurdes juristisches Argument in dieser Pre-Action Petition kann die Tatsache verschleiern, dass die Fans selbst entscheiden, welche Musik sie hören möchten."

Das gesamte Statement findest du hier:

Eine etwas weniger diplomatische Reaktion gibt es von Punch, der Kendricks ehemaliges Label Top Dawg Entertainment leitet.

Kendrick selbst hat sich nicht zu Drakes Vorwürfen gegen die Musikindustrie geäußert. Sehr wohl soll er allerdings darauf reagiert haben, dass Drizzy kürzlich zu Gast im Stream von xQc gewesen ist. Zumindest, wenn man dem geleakten Chat-Verlauf eines angeblichen Freundes Glauben schenken mag. Der Beef habe Drake vom Rapper zum Streamer gemacht.

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