Eine Reise geht zu Ende: Donald Glover hat am vergangenen Freitag mit "Bando Stone & The New World" sein letztes Album als Childish Gambino veröffentlicht. Warum genau er keine Lust mehr auf sein Rap-Alias hat, erzählt der mittlerweile 40-jährige Schauspieler, Comedian und Rapper in einem aktuellen Interview mit der New York Times.
Donald Glover über sein Alter Ego Childish Gambino: "Es ist nicht erfüllend"
Der Hauptgrund für das Ende von Childish Gambino sei schlicht und ergreifend, dass es sich für Donald Glover vom einen auf den anderen Tag als beendet angefühlt hat. Sein Alter Ego Childish Gambino sei "nicht erfüllend"; Glover habe das Gefühl gehabt, die Dinge nicht mehr auf die Childish Gambino-Art angehen zu wollen. Stattdessen wolle der dreifache Vater sich mehr auf den Moment konzentrieren, wie er es relativ kryptisch im Interview formuliert:
"Ich bin nicht mehr 25 und stehe vor einem Fels und sage 'Das muss sich bewegen'. Du gibst, was du kannst, aber es gibt Schönheit überall in jedem Moment. Man muss sie nicht erschaffen. Man muss sie nicht suchen."
Dieses Credo sei auch in die Entstehung des letzten Childish Gambino-Albums plus Kurzfilm "Bando Stone & The New World" eingeflossen. Dort geht es um einen Musiker, der nach einer weltweiten Naturkatastrophe sein Meisterwerk auf einer einsamen Insel erschafft.
"Ich finde, es ist eine großartige Reise, dass jemand Musik macht, ohne zu wissen, was der Zweck dieser ist. Ich glaube, jeder macht das durch, nicht nur Künstler. Das Gefühl: 'Wofür ist das alles überhaupt?'"
Logistische Schwierigkeiten führten zum Childish Gambino-Ende
Ein weiterer Faktor in der Entscheidung sei die Balance zwischen seinen vielen, gleichzeitigen Aufgaben. Denn Donald Glovers Verpflichtungen als Familienvater, Film- und Fernsehschaffender und Chef einer neuen Produktionsfirma Gilga seien nicht mehr mit dem Produzieren von Alben in Einklang zu bringen. Zumindest, wenn sie seinem Standard entsprechen sollen: "Erfolg für mich ist, ehrlich gesagt, ein weitreichendes Album rauszubringen, das ich mir anhören würde", so Glover im Interview.
Auch sein langjähriger Produzent und kreativer Partner Ludwig Göransson, der schon seit dem ersten Childish Gambino-Album "Camp" mit am Start war, ist inzwischen ein gefragter Filmmusik-Komponist. Dementsprechend hat auch er weniger Zeit, sich mit Donald Glover dem Childish Gambino-Projekt zu widmen. Auf "Bando Stone & The New World" wirkte Göransson nur noch auf sechs der 17 Tracks mit. Der Komponist produzierte unter anderem schon die Soundtracks für "Black Panther", "Tenet", "Oppenheimer" und "The Mandalorian".
Bevor aber Childish Gambino endgültig zu Grabe getragen wird, geht Donald Glover nochmal auf große Welttournee. Im November tritt Childish Gambino hierzulande in Köln, Hamburg, Berlin und München auf.
Fun Fact: Der Childish Gambino-HIt "This is America" sollte ursprünglich ein Drake-Disstrack werden: