Die NFL soll Eminems Kniefall nicht verboten haben
Eminem geht während des Super Bowls auf das Knie

Die Super Bowl Halbzeitshow sorgte in der Nacht vom vergangenen Sonntag für hochschlagende Rap-Herzen. Dr. Dre und Co. kamen ihrem Versprechen der "größten Show aller Zeiten" auf jeden Fall nach. Dabei sorgte besonders eine Geste von Eminem im Nachhinein für viel Wirbel: Während Dre am Piano "I ain't mad atcha" spielte, ging Em' aufs Knie. Ein in den USA kontroverser Move, der selbst hierzulande scheinbar für einige Desinformationen sorgte.

NFL dementiert Kniefall-Verbot für Eminem

Kurz nach dem Auftritt ging die Meldung um, dass die NFL Eminem (jetzt auf Apple Music streamen) im Vorhinein verboten habe, aufs Knie zu gehen. Klingt natürlich auch gut – Der Rap God, der sich im Live-TV nicht den Mund beziehungsweise das Knie verbieten lässt und sich gegen das Establishment auflehnt. Gerade auf Social Media verbreiteten zahllose Portale diese Geschichte.

Ganz so spektakulär war es dann aber wohl doch nicht. Eine Sprecherin der NFL bestätigte nun noch einmal gegenüber der Sports Illustrated, dass während der Show keine Regeln gebrochen worden wären. Bereits während der Proben hätte die NFL jeden einzelnen Teil des Events gesehen. Dazu gehörte somit auch Dres "Still not loving police"-Line sowie Snoops blau-kariertes Hemd, das von einigen als Verherrlichung von Gang-Kultur angesehen wurde.

Eine Sache wurde allerdings wohl doch verboten. Während Kendrick Lamars Performance seines Tracks "Alright" fehlte noch ein wenig mehr als die für Amerika übliche Zensur von Schimpfwörtern. So machte Kendrick bei der Zeile "And we hate po-po/ Wanna kill us dead in the street for sure" eine kurze Pause an der Stelle, wo eigentlich "po-po" gerappt würde. Ein Synonym für Polizei. Es scheint so, als wäre das der NFL dann doch zu viel gewesen.

Warum ist Eminems Kniefall überhaupt kontrovers?

2016 hatte der damalige Quarterback der 49ers Colin Kaepernick damit begonnen, während der Nationalhymne vor den Spielen aufs Knie zu gehen. Er wollte damit Zeichen gegen strukturellen Rassismus und die soziale Ungerechtigkeit in den USA setzen. Daraus entsprang eine lange Kontroverse, die sogar dazu führte, dass der damalige US-Präsident Donald Trump Kaepernick als "H*rensohn" bezeichnete.

2018 verbot die NFL den Spielern während der Hymne aufs Knie zu gehen. Einige hielten sich jedoch nicht an diese Vorgabe. Andere Teams blieben aus Protest gleich ganzheitlich in den Katakomben, um trotzdem ihre Unterstützung für Kaepernick und sein Vorhaben auszudrücken. Auch wurde das Verbot wohl nie explizit durchgesetzt.

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