MotoGP 10/11 (PS3 / Xbox 360)
 Rund ein Jahr ist es her, seit Capcom die MotoGP auf die PS3 brachte und zum einen mit freundlicher Kundenpolitik (die Kurse der Saison 2010 wurden gratis nachgeliefert) und gutem Gameplay punkten konnte. Weniger Punkten konnte der Titel in Sachen Technik und Präsentation. Nun steht die neue Saison an: MotoGP 10/11 und eines wird schnell klar: Viel hat sich nicht getan. Wie bereits in der letzten Saison stehen bei MotoGP 10/11 diverse Spielmodi zur Verfügung, wobei der Karrieremodus erneut das Herzstück bildet. Wie bereits beim Vorgänger basiert das Spiel auf den Daten der 2010er-Saison, die 11er-Daten werden nachgeliefert. Natürlich fehlen weder die Weltmeisterschaft noch der Herausforderungsmodus, doch die Karriere lädt erneut dazu ein, in das bunte Treiben der MotoGP einzutauchen. Damit sind nicht nur die spannenden Rennen gemeint, sondern in der Karriere ist man mehr als nur Fahrer. Es gilt sich um Sponsoren zu kümmern, PR-Termine wahrzunehmen und sein Team richtig aufzustellen. Dieses zieht neue Werbeverträge an Land, frickelt an euren Maschinen herum oder entwickelt die Zweiräder regelmäßig weiter, was dem Spieler schnellere und besser beherrschbarere Feuerstühle.     Wie gehabt beginnt die Karriere in der 125ccm-Klasse. Nähmaschinensound und kleine Bikes kennzeichnen die kleinste Klasse und trotzdem will auch diese gemeistert werden, bevor man zu den großen Maschinen der moto2 und der MotoGPaufsteigen darf. In der 125ccm-Klasse haben Einsteiger die beste Möglichkeit sich mit der Steuerung vertraut zu machen und sich an das Fahrverhalten der Rennmaschinen zu gewöhnen. Dank neuerdings zu- bzw. abschaltbarer Fahrhilfen wie der Traktionskontrolle erzielt man auch relativ schnell Erfolge. Fliegt man trotzdem einmal von der Piste ab, darf man das Geschehen, wie inzwischen bei vielen Rennspielen, zurückspulen und die Kurve erneut versuchen. Aufgrund der relativ aggressiven Fahrweise der Gegner, die meist stur auf der Ideallinie vor sich hinfahren, sind Abflüge vorprogrammiert, so dass die Rückspulfunktion sicherlich mehr als einmal in Gebrauch sein wird. Neu ist hingegen, dass die Räder nach Abflügen realistische Schäden davontragen. Die Präsentation der sowohl der Karriere als auch der Rennen ist dagegen ähnlich langweilig, wie im Vorgänger. Während die Rennen durchaus Spaß machen, tut sich abseits der Piste wenig bis gar nichts. Dafür sammelt man nach und nach Prestige, indem man z.B. einen Konkurrenten in einer bestimmten Zeit überholt. So weit, so bekannt. Neu ist dagegen, dass man die Karriere im Koop bestreiten kann. So kann man sein Team um einen weiteren Fahrer erweitern und diesen von einem Freund spielen lassen – gemeinsame Rennen, gemeinsame Erfolge. So bringt man das Team weiter. Einer der Kritikpunkte des Vorgängers war das zu umsichtige Verhalten der Maschinen bei Remplern und auch 2010/2011 hält es die MotoGP eher arcadelastig. Gerade in den unteren Schwierigkeitsgraden verzeiht die Gamephysik so einiges. Simulationsnerds sollten sich also überlegen ob sie sich auf die MotoGP 10/11 einlassen. Grafisch dagegen hätte man bei MotoGP 10/11 gerne nachlegen dürfen. Die Grafik wirkt noch immer steril und auch das Geschwindigkeitsgefühl will sich nach wie vor nicht einstellen. Fast könnte man meinen, die Entwickler haben die Grafik des Vorgängers direkt in den Code des neuen Games reinkopiert. Die altbackene Grafik wird allerdings mit langen Ladezeiten garniert, so dass man sich als Spieler lediglich darüber freuen kann, dass das Ganze wenigstens flüssig und stabil über den Bildschirm flimmert.
Last but not least sei der Onlinemodus erwähnt. Auch hier wenig Neues, denn wie gehabt, hat man die Möglichkeit Rennen mit bis zu 20 menschlichen Gegnern zu fahren. Das ist immer noch sehr motivierend und ein großer Spaß mit entsprechender "Hektik" auf der Piste, aber auch hier halten sich die Neuerungen im Rahmen.
Bewertung:
3,5 von 6 Fazit:
Erneut wartet mit MotoGP 10/11 ein eher arcadelastiges Rennvergnügen auf Fans des zweirädrigen Motorsportes. Nach wie vor hinkt die Serie ihrer einstigen Klasse hinterher und es ist fast schon schade, dass man nicht mehr Energie in die alterwürdige Serie steckt. Zugegeben, seit Cacpom das Ruder in die Hand genommen hat, ist man auf einem guten Weg. Allerdings merkt man auch, dass der Konkurrenzdruck nicht all zu groß ist. Wer sich trotzdem auf MotoGP 10/11 einlässt bekommt eine lange (stellenweise zu lange) Karriere und einen Onlinemodus serviert, die es mehr oder weniger so auch im Vorgänger gab.

Homepage

MotoGP 09/10 [Review]









Groove Attack by Hiphop.de