Moses Pelham veröffentlicht in dieser Woche sein neuntes und zugleich letztes Solo-Album mit dem Titel "Letzte Worte". Anlässlich des Releases hat sich der Musiker mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu einem Interview getroffen, in dem er unter anderem über seine Beziehung zu Xavier Naidoo und dessen (eventuell überholte) politische Ansichten spricht. Pelham stellt dabei klar: Xavier Naidoo sei für ihn "wie ein Bruder".
Moses Pelham äußert sich zu Xavier Naidoo
Zum Hintergrund: Drei der 13 Songs auf Moses Pelhams neuem Album featuren Gesang von Xavier Naidoo. Damit holt der "Rödelheim Hartreim"-Rapper den Sänger aus einer sechs Jahre währenden musikalischen Pause. Xavier Naidoo hat in der Vergangenheit mit Verschwörungstheorien, antisemitischen Aussagen sowie Holocaustleugnung auf sich aufmerksam gemacht. Für Letzteres wurde er wegen Volksverhetzung angeklagt. Auch die Böhsen Onkelz sind übrigens auf Pelhams Album vertreten. Der Band wird seit Jahrzehnten eine rechtsradikale Gesinnung vorgeworfen, sie selbst distanzierten sich mehrere Male von der rechtsextremen Szene.
Im Interview mit der Zeitung wird Moses Pelham auf seine umstrittenen Feature-Gäste angesprochen. Zunächst erklärt er lediglich, dass er nicht genau wisse, was "denen" vorgeworfen werde. Diese Aussage bezieht sich jedoch offenbar auf die Böhsen Onkelz und nicht auf Xavier Naidoo. Im weiteren Verlauf des Gesprächs geht Pelham dann genauer auf den "Dieser Weg"-Sänger ein.
Er erklärt, dass die Geschichten der beiden Musiker so eng miteinander verknüpft sind, dass Xavier Naidoo für ihn wie ein Bruder sei. Aus diesem Grund wäre es selbstverständlich gewesen, ihn auf seinem letzten Album zu featuren. Was Xavier Naidoo getan habe, spiele dabei zunächst keine Rolle.
"Und wenn ich mein letztes Album mache, will ich, dass er dabei ist: Mir ist es egal, was du gemacht hast, Bruder, setz dich hin."
So ganz neutral scheint Moses Pelham Xaviers rechtsextreme Äußerungen dann doch nicht zu betrachten. Er gibt an, erst kürzlich überhaupt von einigen Vorwürfen gegen seinen Sänger-Kollegen gehört zu haben. Mit diesen wolle er sich noch auseinandersetzen – jedoch privat und im direkten Austausch mit Xavier. Eine öffentliche Diskussion über das Thema schließe er aus.
Grundsätzlich seien für ihn seine gemeinsamen Songs mit Xavier ausschlaggebend – und nicht die jüngeren Moves von Xavier, wie zum Beispiel dessen Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Bremer Band Kategorie C.