Mord an Pop Smoke: Mittäter "bereut nichts"
Pop Smoke Bild in schwarz-weiß

Vor knapp viereinhalb Jahren wurde Pop Smoke im Alter von gerade einmal 20 Jahren bei einem Raubüberfall erschossen. Einer der wegen des Mordes verurteilten Mittäter ist vor wenigen Wochen aus dem Jugendgefängnis entlassen worden. Er tritt unter dem Namen Blockstar auf und ist jetzt (kontroverserweise) zu Gast in der neuesten Folge des No Jumper-Podcasts. Reue wegen seiner Tat zeigt er dabei kaum.

Blockstar spricht im No Jumper-Podcast über den Pop Smoke-Mord

"Mir tut überhaupt nichts leid", gibt Blockstar im Laufe des über einstündigen Interviews zu verstehen. Zwar räumt er ein, dass all das niemals hätte passieren dürfen, er spricht den Hinterbliebenen des US-Rappers auch mehrfach sein Beileid aus. Von einer legitimen Entschuldigung oder generellen Reumütigkeit scheint der heute 21-Jährige aber weit entfernt zu sein.

Den Grund hierfür sieht er selbst vor allem in der Art und Weise, wie er erzogen wurde. Seine Familie habe ihm beigebracht, dass man zu all seinen Taten auch stehen müsse. Schließlich würde man nichts machen, wenn man dafür nicht auch einen Grund haben würde. 

Blockstar erklärt außerdem:

"N***** sterben jeden Tag. [Pop Smoke] hat da sogar drüber gerappt."

Hiphop-Fans würden seiner Meinung nach also eine Art von Musik feiern, in der es auch darum gehen würde, "Menschen umzubringen". Und das sei für ihn nicht nur eine idolisierte Lebensart, sondern die alltägliche Realität.

Um das, was Blockstar hier im Subtext vermitteln möchte, also mal kurz auf den Punkt zu bringen: Hiphop-Fans müssten sich nicht wundern, wenn ihre Vorbilder wegen eben jener Dinge sterben, über die sie in ihren Songs rappen. Inwiefern das allerdings einen Mord rechtfertigen soll, erklärt der Ex-Häftling an dieser Stelle nicht. 

Als er gefragt wird, wie er mit der Tatsache umgeht, dass er an dem Tod eines anderen Menschen beteiligt gewesen ist, verweist er schlicht auf Cannabis. Durch das Rauchen könne er sich eine gewisse Leichtfertigkeit bewahren.

Mehrfach beteuert Blockstar, dass er die Zeit zurückdrehen würde, wenn er könnte – nichtsdestotrotz bleibt er der festen, vor diesem Hintergrund eigentlich widersprüchlichen Überzeugung:

"Ich bereue nichts."

Hier kannst du dir die gesamte Podcast-Folge anschauen. Ein Großteil des Interviews beschäftigt sich mit Pop Smoke, der in diesem Artikel aufgegriffene Part beginnt etwa ab Minute 52:

Nach dem öffentlichkeitswirksamen Release der Podcast-Folge erhofft sich Blockstar von seiner neu gewonnenen Bekanntheit nun übrigens Werbepartnerschaften oder bezahlte Promotionen.

Der Mord an Pop Smoke

Am 19. Februar 2020 wurde Pop Smoke in Los Angeles ermordet. Die Täter sind nachts gegen vier Uhr in sein Airbnb in Hollywood eingebrochen, raubten seinen Schmuck und erschossen den Rapper. Blockstar war einer der vier Personen, die wegen des Mordes an Pop Smoke verurteilt wurden – er war damals noch ein Jugendlicher.

Der Täter, der den Pistolenabzug letzen Endes gedrückt hat, ist sogar noch jünger. Im letzten Jahr hat er ein Geständnis abgelegt:

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