Millionenstrafe: Soulja Boy von Jury schuldig gesprochen

Triggerwarnung: Der folgende Artikel beschäftigt sich mit sexualisierten Gewalthandlungen und deren Folgen für Betroffene. Dies kann belastend sein und retraumatisierend wirken.

Ein Geschworenengericht in Kalifornien hat Soulja Boy schuldig gesprochen. Das berichten US-Magazine wie Billboard und Rolling Stone übereinstimmend. Eine frühere Assistentin des Rappers hatte Anfang 2021 Klage eingereicht. Dem "Crank That"-Artist wurden unter anderem schwere Misshandlungen und sexuelle Übergriffe zur Last gelegt. Er soll jetzt eine Schadensersatzzahlung in Millionenhöhe leisten.

Soulja Boy zu Millionenstrafe verurteilt

Über drei Wochen erstreckte sich der Prozess gegen Soulja Boy in Santa Monica. Die Jury hielt den 34-Jährigen letztlich in fast allen Punkten für schuldig. Dazu zählen: Körperverletzung, sexuelle Nötigung, geschlechtsspezifische Gewalt, vorsätzliche Verursachung seelischen Leids sowie die Nichtzahlung von Löhnen, wie Pitchfork aufzählt. Die Jury sah es jedoch nicht als erwiesen an, dass der Rapper sich der Freiheitsberaubung und der Schaffung eines feindseligen Arbeitsumfelds schuldig gemacht hat

Nach zweitägiger Beratung entschieden die Geschworenen, dass der Klägerin vier Millionen Dollar Schadenersatz zustehen. Dazu kommen noch weitere 250.000 Dollar, die ihr darüber hinaus als sogenannter Strafschadensersatz zugesprochen worden sind. Die Frau meldete sich nach dem Urteil gegenüber dem Rolling Stone zu Wort:

"Ich habe das Gefühl, Gerechtigkeit zu erfahren. Natürlich wird es mir nicht alles zurückgeben, was ich verloren habe. Ich habe viel mehr verloren als gewonnen. Ich hoffe, er tut das nicht noch mehr Frauen an."

Einer ihrer Anwälte deutet zudem an, dass weitere Personen unter Soulja Boy gelitten haben könnten: "Das heutige Urteil ist nur der Anfang der Gerechtigkeit für die Opfer von Soulja Boy und andere Opfer in der Musikindustrie." Der in Chicago geborene Künstler hatte die Anschuldigungen vor Gericht vehement bestritten. Der US-Rapper gab an, dass er die Frau "niemals" misshandelt habe. Sexuelle Handlungen seien einvernehmlich abgelaufen und die Vorwürfe gegen ihn "widerlich".

Im Nachgang des Prozesses ließ Soulja Boy ebenfalls gegenüber dem Rolling Stone verlauten, dass er das Urteil so nicht stehen lassen will.

"Ich möchte klarstellen, dass ich unschuldig bin. In diesem Fall ging es nie um Gerechtigkeit. Es ging um Geld und persönliche Bereicherung, und das werde ich nicht hinnehmen. Ich werde Berufung einlegen und dafür kämpfen, dass die Wahrheit ans Licht kommt."

Frauen, die Missbrauch erlebt haben oder noch erleben, finden auf hilfetelefon.de verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote. Außerdem gibt es entsprechende Notfallnummern, bei denen Betroffene und Angehörige sich melden können.

Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 0800/0116 016

Hilfe- und Beratungsstelle der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 030/18 555 1865

Hilfetelefon sexueller Missbrauch: 0800-22 55 530

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