Milliarden Fake-Streams bei Drake? Ex-Death-Row-Rapper RBX verklagt Spotify

Das ehemalige Death Row Records-Signing RBX hat vor einem Bundesgericht in Kalifornien eine Sammelklage gegen Spotify eingereicht. Das schwedische Unternehmen soll wissentlich darüber hinwegsehen, dass Milliarden an Streams auf der Plattform gefaked worden sind, so der Vorwurf. Ganz konkret geht es RBX um Drake.

US-Rapper RBX verklagt Spotify wegen angeblicher Bots bei Drake

RBX - übrigens der Cousin von Snoop Dogg - wendet sich in seiner Klage ausschließlich gegen Spotify. Drake fungiert hier lediglich als Beispiel für die angeblichen Bot-Aktivitäten. Wobei man dazu sagen muss, dass Drake auch der einzige Künstler ist, der in der Sammelklage genannt wird.

Laut der Klagepapiere soll der kanadische Rapper massivst von den betrügerischen Aktivitäten auf Spotify profitiert haben. So seien "Milliarden" von Streams auf Drakes Songs gefälscht und von Bots generiert worden. Als Beweis dafür legt RBX eine Datenanalyse vor. Woher diese genau stammt und wie sie durchgeführt wurde, wird in der Klage nicht näher ausgeführt. Jedenfalls sollen laut dieser Analyse über "Hundert Millionen Streams" von Drake aus Regionen ohne Meldeadressen stammen. Einige der Standorte sollen außerdem durch VPNs verschleiert worden seien. Auch Bot-Aktivitäten will RBX' Datenanalyse festgestellt haben: So seien zahlreiche Streams per Bots generiert worden, die ihren Standort zwischen einzelnen Songs wechseln.

Zudem wird ein untypisch hoher Anstieg der Streamingzahlen bei alten Releases beschrieben. Die Aufrufzahlen neuer Veröffentlichungen von Drake sollen auch nach ihrem Hype nie stark sinken – etwas, das sich wohl deutlich von anderen Künstlern ähnlicher Größenordnung unterscheide. Weiter wird behauptet, dass eine enorm hohe Anzahl an Spotify-Usern ausschließlich Drake höre. Wohl teilweise "23 Stunden" am Tag.

Die angeblichen betrügerischen Aktivitäten sollen sich zwischen Januar 2022 und September 2025 zugetragen haben.

Wegen angeblich nachlässigem Umgang mit Fake-Streams: RBX wirft Spotify vor, kleinen Künstlern zu schaden

Wie eingangs erwähnt, richtet sich die Sammelklage explizit gegen Spotify. Denn mögliche Fake-Streams schaden vor allem den Künstlern, die nicht von betrügerischen Aktivitäten profitieren, so die Klageschrift. Was man dazu wissen muss: Tantiemen werden bei Spotify über das sogenannte "Streamshare"-Modell ausgezahlt. Einnahmen über Mitgliedschaften und Werbungen werden hier in einen großen Topf geworfen und unter den Künstlern ausgehend von ihren Streams aufgeteilt. Wenn bei Musikern also Fake-Streams hinzukommen, wird der Kuchen dadurch kleiner für alle anderen.

Laut RBX würde Spotify übrigens ebenfalls Vorteile aus den Fake-Streams ziehen und diese deshalb gewähren lassen. So wird in der Klageschrift behauptet, dass mehr Streams auch mehr "Werbe-Dollar" bedeuten würden. Ein Sprecher von Spotify hat im Zuge dessen öffentlich kommuniziert, dass man noch kein konkretes Statement zum aktuell laufenden Verfahren machen könne. Allerdings würde der Streaminganbieter in keinster Weise von künstlichen Streams profitieren.

Drake ist zurzeit in gleich mehreren Gerichtsverfahren verwickelt. So sieht er sich aktuell mit einer Klage US-Bundesstaat Missouri wegen Casino-Streams konfrontiert. Außerdem ist er kürzlich wegen seines Gerichtsverfahrens gegen Universal Music in Berufung gegangen. In dem Rechtsstreit mit dem Major-Label hatte Drake unter anderem behauptet, dass Universal Bots benutzt hätte, um die Streaming-Zahlen von "Not Like Us" künstlich in die Höhe zu pushen:

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