Metal Gear Solid Peace Walker (PSP)
Metal Gear Solid ist tot – lang lebe Metal Gear Solid. Wer gedacht hat, nach Metal Gear Solid 4 sei Schluss lag daneben. Die Story ist eigentlich zu Ende erzählt, aber die Lizenz gibt noch allerlei Möglichkeiten für Spielspaß her. Warum also eine derart erfolgreiche Spieleserie sterben lassen. Außerdem kann man den Wert der Serie für die Videospielkultur nicht hoch genug schätzen. So schaffte es Hideo Kojima immer wieder die Grenzen zu erweitern von der kinoreifen Präsentation der Spiele ganz abgesehen. Und auch im neuen mobilen Ableger macht es Hideo Kojima Schubladendenkern schwer.

Was ist Metal Gear Solid Peace Walker ? Actiongame? Wirtschaftssimulation? Wirtschaftssimulation – bitte was? Ja richtig gelesen, denn Metal Gear Solid Peace Walker spielt in der Militäranlage Outer Haven, die von Dir verwaltet wird. Das Game selbst ist in den 70er Jahren angesiedelt und spielt nach der Story von Metal Gear Solid 3. Snake aka Big Boss sitzt auf Costa Rica und muss dort die Neutralität des Staates wahren und für Frieden sorgen. Hinderlich an der Mission ist, dass just zu diesem Zeitpunkt feindliche Truppen einmarschieren, die Waffentest durchführen und die Stimmung des Kalten Krieges stark in Richtung dritter Weltkrieg verschieben. Um den Frieden zu wahren, schleicht Snake in rund 100 Missionen zu je 15 – 20 Minuten an Gegner heran und infiltriert feindliche Anlagen. Letztendlich also alles beim Alten. Wer sich erwischen lässt, macht das Spiel deutlich schwerer und so empfiehlt es sich mittels Fernglases die Gegend zu erkunden um anschließend – gerne auch im typischen Pappkarton – an den Gegnern vorbeizuschleichen oder unachtsame Gegner lautlos zu eliminieren.

Wer doch  erwischt wird, erwiedert das Feuer oder flüchtet. Allerdings folgen Gegner auch mal gerne ins nächste Gebiet. Das macht das Spiel für Einsteiger alles andere als einfach. Schwierigkeitsgrade gibt es nicht. Doch ganz ohne Waffengewalt kommt Snake trotzdem nicht ans Ziel und so muss vor allem gegen die Bossgegner Blei gespuckt werden. Um hier eine wirkliche Chance zu haben, muss Snake auf Outer Heaven neue Waffen entwickeln. Dies geschieht indem man seiner Truppe in der Basis, die ihr zwischen den Missionen ansteuert, Aufträge erteilt. So steckt man also Mechaniker in die Forschung und Entwicklung und lässt diese arbeiten. Da Arbeit aber hungrig macht, kümmern sich Köche um das leibliche Wohl und wer nicht dafür sorgt, dass alle glücklich sind, wird bald mit kündigungswilligen Arbeitern konfrontiert. Diese Komponente lockert das übliche MGS-Spielgeschehen herrlich auf, dürfte aber bei Puristen eher für Verstimmung sorgen. Wer sich allerdings darauf einlässt, wird sogar mit eigenem Metal Gear belohnt.

Technisch kann die Handheldversion natürlich nicht mit den großen Versionen mithalten, allerdings sorgt die Grafik trotzdem für Verzückung. So werden die Zwischensequenzen zwar meist in Comics dargestellt, was sich allerdings bei den Missionen auf dem Bildschirm tut ist gerade für einen Handheld mehr als schick. Diese Pracht bezahlt man allerding mit teils unglaublich langen Ladezeiten. Fluch und Segen gleichermaßen. Kein Fluch ist dagegen sind vorbildliche Sprachausgabe und die typischen MGS-Sounds.

Bewertung:
5 von 6

Fazit:
Metal Gear Solid Peace Walker
erweitert die Geschichte des MGS-Universums mehr als gelungen. Die Wirtschaftssimulationsanteile liegen sicherlich nicht jedem, allerdings werden diejenigen, die sich darauf einlassen, mit einem grandiosen Handheldspiel belohnt. Hinzu kommen noch Multiplayermodi und Bonusmissionen (bei denen man sogar gegen die Monster aus Monster Hunter antritt) die über 50 Stunden an die PSP fesseln.

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