Fakt: Der YouTube-Kanal von Memo Rap Check ist nicht mehr auffindbar. Weniger eindeutig ist die Lage rund um die Löschung des reichweitenstarken Rapnews-Channels. Zum einen gibt es da die Version Memo Rap Check selbst, der sich mitunter bedroht, falsch verstanden und ungerecht behandelt fühlt. Rooz sieht das gänzlich anders. Er erklärt in einem Twitch-Stream ausführlich, was eigentlich hinter dem Ende des Kanals stecken soll.
Rap Check gelöscht: Memo macht "Sinan-G und sein Team" verantwortlich
Ganze sechs YouTube-Strikes will Memo explizit von Sinan-G und seinem Team kassiert haben. So schildert er es in seiner Insta-Story. Der YouTuber sei von Sinan und Co. angemahnt worden, Videos zu löschen, die Negatives oder Skandale enthalten. All das hätte passieren sollen, um Sinan-Gs "Image rein zu waschen". Dieser angeblichen Aufforderung sei Memo nachgekommen.
"Ich habe knapp 100 gelöscht. Sollte anschließend 50 weitere löschen und am Ende hieß es: 'Lösch alles oder wir machen es'."
Von Memo vorgebrachte Lösungsvorschläge seien konsequent abgelehnt worden. Auch spricht er davon, in Sprachnachrichten bedroht worden zu sein. Zunächst hatte Memo von zwei Rappern erzählt, die ihm wegen Urheberrechtsverletzungen Strikes verpasst hätten. Auch brachte er in diesem Zusammenhang angebliche Mitarbeiter ins Spiel, die von der Sperrung seines YouTube-Kanals betroffen seien. Er sei sich "immer bewusst" gewesen, dass seine Arbeitsweise ihn "verwundbar" mache. Dennoch habe er seine Form der Berichterstattung "wirklich schön" gefunden.
Weit vor seiner Sperrung hat Memo bereits einen Zweitkanal aufgemacht, der RapCheckShorts heißt. Rapper wie Manuellsen oder auch Saad supporten diesen aktuell in ihren Insta-Storys.
Rooz erzählt eine ganz andere Geschichte
Laut Rooz hat das Vorgehen gegen den Rap Check-Kanal nichts mit der inhaltlichen Ausrichtung zu tun. Es sei zudem nicht Sinan, der hier etwas gegen Memo unternommen habe, sondern Rooz selbst. Grund sei ausschließlich der Umgang mit dem Urheberrecht. Wer auf Memos Kanal unterwegs war, dem wird aufgefallen sein, dass dort Videoschnipsel gang und gäbe sind, die von anderen Plattformen stammen. Die Reuploads von fremden Content unterscheiden sich vom Original meist nur durch ein Logo und eine oftmals unzureichende Einordnung.
Auf diesen rechtlich nicht einwandfreien Umgang mit fremdem Material sei Memo in der Vergangenheit immer wieder hingewiesen worden. Ein Lerneffekt habe sich jedoch nicht eingestellt. Rooz erklärt in seinem Stream: "Wenn du ihn darauf ansprichst, lügt er dir dreist ins Gesicht."
Dieses Verhalten habe Rooz regelmäßig zu "Weißglut" gebracht. Man habe ohne sichtbaren Erfolg ein "paar tausende Male geredet". Dabei inszeniere sich Memo stets als jemand, der aus Naivität oder Unwissenheit so agiert. Dabei würde Memo schlichtweg lügen. Die von ihm angesprochenen Mitarbeiter gebe es laut Rooz nicht. Falls doch, unterbreitet er ein Angebot:
"Zeig mir die Lohnabrechnung und wir ziehen sofort alle Strikes zurück!"
Wie Memo arbeitet, habe Rooz so richtig gecheckt, als das Interview mit Manuellsen nach dem schlagkräftigen Besuch bei Animus online ging. Hier sei kurz nach dem Upload auf dem Kanal von Hiphop.de bereits ein Ausschnitt auf dem Channel von Rap Check gelandet. Dieser sei mit einer clickbaitigen Headline versehen worden, die kaum mit dem Videoinhalt zusammengepasst habe. Dennoch sei Memos auf die schnelle erstellte Version in der YouTube-Suche vor dem eigentlichen Interview angezeigt worden. Die Folge: Verlust von "Aufmerksamkeit, Reichweite und Money".
Diese drei entscheidenden Faktoren gehen Rooz und seinem Team bis heute verloren. Die Arbeitsweise von Memo habe sich schließlich trotz etlicher Hinweise nicht geändert. Stellvertretend haben sich auch die engen Mitarbeiter von Rooz und Sinan-G auf Instagram zu Wort gemeldet. Sie schildern noch einmal eindringlich (inklusive Screenshots einer Whatsapp-Nachricht) wie sie Memos aktuelles Vorgehen bewerten. Beispielsweise schreibt Rooz' Projektmanager Ilya:
"Du benutzt in jedem Video Storys von Sinan, packst Logo drauf und lädst das hoch. Die Lösung von den ganzen Problemen ist, dass du anfängst so zu berichten ohne Copyright zu verletzten. [...] Dieses Gespräch hier hattest du schon 4 mal mit Rooz, einmal mit Massiv, mehrmals mit Fler, sinan und jetzt wieder mit mir. Was hat sich denn geändert" [sic]