MC Bogy vs. LGoony: Berlin-Verbot & Beef wegen #deutschrapmetoo

Der Streit zwischen LGoony und MC Bogy zieht inzwischen weite Kreise bis über die Lager beider Seiten hinaus. Nachdem MC Bogy sich wiederholt öffentlich gegen die deutschrapmetoo-Bewegung ausgesprochen hatte, übte LGoony via Twitter Kritik an dessen Aussagen. Nun wird dieser von Bogy und dessen Fans im Internet angegangen, während der Berliner selbst auf Twitter jede Menge Kritik und Beleidigungen von der Gegenseite einstecken muss.

MC Bogys Fanbase greift LGoony via DMs an

Via Twitter und Instagram teilt LGoony einige Hassnachrichten, die ihn seit dem Absetzen seines Tweets über MC Bogys Meinung zur #deutschrapmetoo-Bewegung erreichen. Darunter sind neben zahlreichen Beleidigungen auch Morddrohungen zu finden. 

Außerdem sieht man seit Beginn des Streits vermehrt LGBTQ+-feindliche Kommentare unter LGoonys Instagram-Posts. Diese kommen offenbar aus dem Lager, das wie Bogy kritisch auf Deutschraps #metoo-Moment blickt.

MC Bogy reagiert auf Kritik: Beleidigungen & Berlinverbot 

Die Profilbilder der Personen, die ihm diese Nachrichten geschickt haben, hat der Rapper unkenntlich gemacht. Einige der Nutzer*innen legen ihm nahe, dass er "Hiphop in Ruhe lassen" solle. Dazu hatte auch Bogy den Kölner Rapper aufgefordert. Auch der Hiphop-Veteran selbst beleidigt den jungen Rapper aus Köln in einer Instagram-Direktnachricht. In einer Sprachnachricht sagt MC Bogy außerdem, der Kölner werde "nie wieder in Berlin auftreten". In Anspielung auf ein für den 6. August geplantes Konzert folgt Bogys Berlinverbot die Nachricht: "Wir sehen uns im YAAM", mit anschließendem Herz-Emoji.

LGoony verteidigt deutschrapmetoo-Bewegung – was zuvor geschah 

In dem Tweet, der den Konflikt ausgelöst hat, bezieht LGoony sich auf einen Instagram-Post von MC Bogy, in dem auch Cashmo, Twin und B-Lash zu sehen sind:

"40 jährige männer die feminismus zum feindbild ausrufen weil sie der meinung sind durch ein weltoffenes mindset und das aufzeigen von szeneinternen missständen wird die kultur beschnitten. „make hiphop great again“. einfach nur peinlich" [sic]

Dort positionierte sich MC Bogy mit den an Donald Trumps Wahlslogan angelehnten Worten "Make HipHop great again!!!! Zur Hölle mit @deutschrapmetoo und jeder anderen dreckigen Agenda…" klar auf der Seite von Cashmo, der bereits in seinem Song "Statement" unter anderem Lines gegen #deutschrapmetoo gerappt hatte.

Die Instagram-Seite @deutschrapmetoo gewann nach den Vorwürfen sexualisierter Gewalt, die Erotikmodel Nika Irani gegen Samra erhoben hatte, stark an Reichweite. Seitdem berichten dort junge Frauen von Fällen, in denen sie nach eigenen Angaben sexualisierte Gewalt durch Rapper erfahren haben. Sowohl die Opfer als auch die Täter bleiben dabei anonym.

Während viele die Aufklärung über sexuelles Fehlverhalten innerhalb der Szene als progressiven und lange überfälligen Schritt begrüßen, befürchten andere offenbar, dass die Bewegung der Szene schaden könnte. Cashmo etwa, der auch in Bogys IG-Beitrag zu sehen ist und sich weiterhin mit seinem Homie aus Berlin solidarisiert, rappte in seinem Song vor wenigen Wochen:

"Seh', wie die Sprache vor mein'n Augen stirbt / Weil sie wollen, dass uns niemand mehr da draußen hört / Kein Rapper gegen Deutschraps #metoo"

 

"Wenn Rappen über F**ken zu 'nem No-go wird / Rapper, die dann spitten in 'nem Polo-Shirt / Ich hab' geleakt, damit die Promo wirkt / Irani und deren Planung im Nu zerstört"

Er und einige andere sehen offenbar die Sprache bedroht, die im Rap schon immer hart und direkt war. Sie verstehen sich außerdem als Opfer einer politischen Agenda, die diverse Rapper canceln und ihnen die Bühne nehmen möchte.

Unterdessen positionieren sich einige andere Persönlichkeiten der Szene via Twitter auf der Seite von LGoony und #deutschrapmetoo. Außerdem wurde ein geplantes Song-Release von MC Bogy gemeinsam mit AchtVier, Luvre47 und Prinz Pi für den 6. August abgesagt. Bogy erklärt auf Instagram, die Entscheidung sei nicht von AchtVier ausgegangen. Die beiden anderen Rapper und ihre Managements würden sich jedoch "indirekt" mit deutschrapmetoo solidarisieren.

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