Kunstfreiheit: Ermittlungen gegen Farid Bang & Kollegah eingestellt

Nachdem Farid Bangs Zeile, sein Körper sei "definierter als von Auschwitzinsassen", im Rahmen der diesjährigen Echo-Verleihung für einen Tsunami der Entrüstung und anschließend das Ende des Musikpreises sorgte, ermittelte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Nun wurde laut Medienberichten bekanntgegeben, die Ermittlungen seien eingestellt worden.

In der Entscheidung der Staatsanwaltschaft heiße es, die Texte der beiden seien voller vulgärer, menschen- und frauenverachtender Gewalt- und S*xfantasien, jedoch nicht strafbar. Weil sie dem Genre Gangstarap gerecht würden, gelte hier die im Grundgesetz verankerte Kunstfreiheit. Der Vergleich des eigenen Körpers mit dem von Auschwitzinsassen sei weder eine Billigung oder eine Verharmlosung der NS-Herrschaft und ihres Völkermordes noch eine Leugnung des Holocausts.

Als Geste gegen den Hass, die Menschenverachtung und den Antisemitismus, der den beiden Rappern vorgeworfen wird, besuchten sie kürzlich die Gedenkstätte in Auschwitz. Ein klares Signal an die Fans, zwischen den überspitzten Charakteren in den Texten und den Menschen hinter den Bars zu differenzieren. Cristoph Heubner vom Internationalen Auschwitz-Komitee sagte im Anschluss an den Besuch, die Rundgänge und der heutige Blick auf die jüdischen Menschen und alle verstorbenen und gequälten Opfer hätten einiges in den Köpfen der Musiker verändert.

Nach Antisemitismus-Vorwürfen: Kollegah & Farid Bang besuchen Gedenkstätte Auschwitz

Nachdem Kollegah und Farid Bang Antisemitismus vorgeworfen wurde, haben die Rapper heute (07. Juni) das Konzentrationslager in Auschwitz besucht. Dies teilte das Internationale Auschwitz-Komitee soeben mit. Wie wir bereits letzten Monat berichteten, hatte es die beiden Künstler dazu eingeladen. Christoph Heubner, der Vizepräsident des Komitees, hat Kollegah und Farid bei ihrem Ausflug begleitet.

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